PDA

Vollständige Version anzeigen : Überspielen der Steine


Pommes
03.06.2012, 22:38
Hallöchen miteinander,

folgendes ist mir letztens beim Training passiert:
Auf der regulären Bahn 2 System Beton (in Bahnengolferkreisen "Kacheln" genannt) bekam mein Ball, vom Abschlagfeld gespielt, einen Lochrand, sprang über eine Kachel, prallte gegen die Bahnbande und blieb hinter der Kachel so liegen, dass ein direkter Put zum Loch nicht möglich war. Er passierte die beiden vorderen Kacheln, bevor er den Lochrand bekam.

Nun fragte ich mich:
Wie müsste jetzt regelkonform verfahren werden?

In den Normungsbestimmungen für die Bahn ist explizit festgehalten, dass ein Überspielen der Steine nicht zulässig ist. Doch was bedeutet diese Aussage für die spielende Person?

Ist der Schlag zu wiederholen? Wenn ja ohne oder mit Anrechnung des schon getätigten Schlages?

Oder ist nur das Überspringen als Unzulässigkeit zu werten und der Ball wird dort auf die Hilfslinie der betreffenden Kachel gelegt zum Putten in Richtung Loch, bevor er die Kachel übersprang, weil bis dorthin der Schlag regelkonform war? (Dieses würde der spielenden Person natürlich am liebsten sein betreffend des Puttens.)

In den Internationalen Spielregeln S 1 kann man folgendes finden:
[I]Abs.8 (8)
- Passiert der Ball ein zweites oder weiteres Hindernis nicht auf dem vorgeschriebenen Weg (z.B. durch Überspringen), ist er hinter dem letzten Hindernis, das er ordnungsgemäß passiert hat, einzusetzen.[I]
Man könnte dieses so deuten, da der Ball die ersten beiden Kacheln (Hindernisse) aus Richtung Abschlagfeld ordnungsgemäß passiert hat, könnte er zwischen die Spitzen der Hilfslinien dieser beiden Kacheln mittig gelegt werden zum Putten.

Wie würdet ihr entscheiden, wie der Put regelkonform zu handhaben ist?

lessi
04.06.2012, 08:34
hi pommes

hindernislinie befindet sich an der bahn 2 kurz nach dem abschlag.
wenn deine letzte vermutung richtig wäre, müsstest du den ball dann dort einlegen.

überspielen der kachel bezieht sich aufs lochen. d.h. du kannst kein sandwedge rausholen
und den ball zum einlochen über eine niedrige kachel lupfen.

gruss, lessi

pinkydiver
04.06.2012, 09:03
hi pommes

hindernislinie befindet sich an der bahn 2 kurz nach dem abschlag.
wenn deine letzte vermutung richtig wäre, müsstest du den ball dann dort einlegen.

überspielen der kachel bezieht sich aufs lochen. d.h. du kannst kein sandwedge rausholen
und den ball zum einlochen über eine niedrige kachel lupfen.

gruss, lessi

Eine Hindernisbegrenzungslinie istz kein Hindernis! Und wo steht daß sich das verbptene Überspringen der Steine nur auf das Putten bezieht!! Es ist sicher so gemeint aber stehen tut's nirgends. Mit so einem wie von Pommes beschriebenen Falls hat beim verfassen der Regeln auch niemand gedacht und auch ich frage mich mit welchen Turbo muß man wie fest drauf schlagen daß so was passieren kann oder atten auf dieser Anlage die Kacheln nur normale Bandenhöhe?

lessi
04.06.2012, 17:08
[QUOTE=pinkydiver;240251]Eine Hindernisbegrenzungslinie istz kein Hindernis! ....


hab ich auch nirgendwo geschrieben !
insofern hättest du auch schreiben können ein minigolfball ist kein hessluftballon.

gruss, lessi

pinkydiver
04.06.2012, 17:34
@Lessi

wie kommst dann drauf daß man von der Hindernisbegrenzungslinie weiter spielen müßte ??

Keks
04.06.2012, 18:25
Aber ein Schag vom Abschlagpunkt ist doch sinngemäß auch ein put, oder???
Nur ein etwas längerer eben...

René
04.06.2012, 20:41
Hallo Pommes,

In den Internationalen Spielregeln S 1 kann man folgendes finden:
[i]Abs.8 (8)
- Passiert der Ball ein zweites oder weiteres Hindernis nicht auf dem vorgeschriebenen Weg (z.B. durch Überspringen), ist er hinter dem letzten Hindernis, das er ordnungsgemäß passiert hat, einzusetzen.[i]

Möglichkeit hatte ich dir ja schon am Sonntag gesagt und meiner Meinung nach auch korrekt, wenn du von vorne spielen müßtest, dann würde sich der Spieler echt bedanken....

Andererseits ist zu hoffen, dass sowas nicht beim Tunier passiert.

pinkydiver
04.06.2012, 21:54
Die einzigen Hindernisse an Bahn 2 sind die Steine !! also vor den Stein den den Ball übersprungen hat

bärliner
05.06.2012, 07:45
Das ist echt eine gute Frage, für die es aber keine eindeutige Regl gibt. Also muss ein Schiedsrichter im Rahmen der bestehenden Regeln eine Einzelfall- oder Ermessensentscheidung treffen. Ich versuche mal, für mich zu einer Lösung zu kommen:
1. Ziff. 8 (8) IntSpR kommt hier wohl nicht zur Anwendung, da es hier m.E. kein zweites oder weiteres Hindernis gibt. Das Hindernis dieser Bahn sind die 4 Kacheln. Dass die Grenzlinie vorn ist, liegt wohl eher daran, dass es keinen Sinn macht, irgendwo im Kreis eine Grenzlinie zu ziehen. Und ohne Grenzlinie macht auch keinen Sinn, weil man dann die Bahn nur vom Abschlag spielen dürfte. Die Grenzlinie markiert ja auch in erster Linie den Punkt, den man überspielen muss, um dann vom jeweiligen Ruhepunkt weiterspielen zu dürfen. Das muss also auch nicht zwingend etwas mit dem Überwinden eines Hindernisses zu tun haben (siehe z.B. auch Mittelhügel).
Daher halte ich es nicht für richtig, den Ball wieder zurück in den Bereich vor der Kachel zu legen, denn das würde ja auch die tatsächliche Spielsituation zum Vorteil des Spielers verändern.
2. In den Normungsbestimmungen Beton heißt es bei der Bahn 2: Das Überspielen der Steine ist unzulässig. Somit handelt es hier wohl um einen unzulässigen Schlag, egal ob absichtlich oder nicht. Und einen nicht ordnungsgemäß ausgeführten Schlag könnte man anrechnen und wiederholen lassen.
Letzteres wäre wohl die Lösung, zu der ich kommen würde. Zumal damit der Spieler nicht einmal zwingend schlechter fahren würde, als wenn er einfach von dort weiterspielen würde, wo der Ball liegen geblieben ist.
Aber wie gesagt, das ist meine Auffassung dazu. Mag ein anderer gerne zu einer anderen Lösung kommen.

René
05.06.2012, 10:36
In meiner Begründung sehe ich die Kacheln nicht als ein Hindernis, sondern jede Kachel als eigenständiges Hindernis und somit könnte der Ball auch hinter die Spitze der ersten beiden Kacheln gelegt werden, womit dann der Ball auch vom Zielloch entfernt gelegt werden würde (auch wenn der Abstand innerhalb des Kreises gleich bleiben würde)

Pommes
07.06.2012, 22:01
Eine Hindernisbegrenzungslinie istz kein Hindernis! Und wo steht daß sich das verbptene Überspringen der Steine nur auf das Putten bezieht!! Es ist sicher so gemeint aber stehen tut's nirgends. Mit so einem wie von Pommes beschriebenen Falls hat beim verfassen der Regeln auch niemand gedacht und auch ich frage mich mit welchen Turbo muß man wie fest drauf schlagen daß so was passieren kann oder atten auf dieser Anlage die Kacheln nur normale Bandenhöhe?
Die Kacheln haben eine normale Höhe und gespielt hatte ich einen hosentaschengewärmten PLM 2008 Mateusz Miloch. Ich wollte diesen als Vorbänder mit Kachelanspiel spielen mit etwas Druck, aber nicht als Prügelschlag. Dadurch das er nicht wie gewollt von der Vorbande abging, rollte er zwischen die Kacheln und bekam dort den Lochrand,durch welchen er über die eine Kachel gelenkt wurde. Von der Schlagstärke her im Rahmen dessen, wie man diese Spielvariante an dieser Bahn normalerweise spielen kann und daher eine Spielsituation, wie sie auch im Turnier passieren kann.

Günter wertet den Schlag in seiner Gänze als unzulässig. Aus der Situation her würde ich als Schiedsrichter gefühlsmäßig entscheiden, dass der Spieler/die Spielerin den Schlag vom Abschlagfeld wiederholt ohne Anrechnung des ersten Schlages, da er nicht gewollt bzw. vorsätzlich diesen unzulässigen Schlag produziert hat, zu mal man sich an dieser Bahn auf der Anlage schon genug ärgert, weil die Bälle ein unterschiedliches Bandenverhalten aufweisen.

Die von René gepostete Regelung ist mir auch bekannt und hat ja auch Einzug genommen in den Schiedsrichter-Prüfungsbögen > Überspringen des 3. Stabes auf der Bahn "Stäbe". Da aber explizit für die Kacheln das Überspringen als unzulässig gewertet wird, kann man wohl nicht unbedingt die dort gültige Regelung anwenden, dass der Ball von dort weiterzuspielen ist, wo er sich noch regelkonform auf der Bahn bewegte > der vorgesehene Spielweg ist an den Stäben zwischen den Hindernissen.

pinkydiver
07.06.2012, 22:28
@Pommes

danke für die Erläuterungen, ich bin zwar schon ein paar Jahre kein Schiri mehr - habe irgendwann meine Lizenz nicht mehr verlängert. Aber ich würde entscheiden: Der Ball wird von da weiter gespielt wo er liegt, es lag ja keine Absicht vor die Kachel zu überspringen, somit ist es für mich kein unzulässiger Schlag - aber wie vieles gibts dafür keine explizite regelung im Handbuch, sowas kommt ja sicher nur einmal in 20 JAhren vor.

Dirk

bärliner
08.06.2012, 06:00
Die Stäbe auf Miniatur und die Kacheln auf Beton kann man nicht miteinander vergleichen.
Kommt bei den Stäben der Ball ins Hüpfen und springt dann über den 3. Stab, hat der Spieler dadurch einen unzulässigen Vorteil. Dies ist zu verhindern, so dass es hier logisch ist, dass der Ball hinter den 3. Stab gelegt wird, der Spieler statt eines Asses oder eines leichten Putts im Endkreis eine schwierige Putt-Situation erhält.
In der beschriebenen Situation bei den Kacheln wäre es genau umgekehrt. Statt des schweren Putts (der Ball blieb hinter der Kachel liegen) würde ein Zurückversetzen an die Stelle, wo der Ball den zulässigen Weg verlassen hat, zu einem leichteren Putt führen. Das wäre aber genau das Gegenteil von dem, was die grundsätzliche Regel erreichen möchte.
Ich könnte mich auch mit pinkys Lösung jederzeit anfreunden, weil auch damit der Spieler trotz unzulässiger Spielweise keinen Vorteil, sondern einen Nachteil hat.

MJ
08.06.2012, 20:44
Wieder eine Regel, die fast nie vorkommt und wenn nicht richtig gesehen wird (Videobeweis).

Weiter von da wo erliegt und fertig.

Daniel Christ
09.06.2012, 05:14
@ MJ,

endlich ist Mal jemand meiner Meinung.