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Vollständige Version anzeigen : Weihnachten 2006


Ayla
20.12.2006, 21:32
http://www.andy-clio.de/lines0006.gif

Kurt der Kraftfahrer

© Curd Berger


Mein Name ist Kurt, seit 25 Jahren bin ich LKW-Fahrer, oder wie man auf neudeutsch sagt - Trucker. Das klingt ganz romantisch, aber wenn man 12 Stunden auf dem "Bock" sitzt und die deutschen Autobahnen besser kennt als den eigenen Flur, dann ist keine Spur mehr von Romantik.
Es ist Weihnachten und ich bin wieder unterwegs, genau wie jedes Weihnachten seit jetzt 10 Jahren.
Diese Tour übernehme ich immer für meine Kollegen, es ist für mich besser als daheim zu sein.
Daheim,… wieso auch daheim?
Seit meine geliebte Frau vor 10 Jahren, viel zu jung, verstarb, bin ich an Weihnachten nicht mehr zu Hause gewesen.
Das große Haus, die Stille, ich könnte es gerade an diesen Tagen nicht ertragen. Es wird mich ohnehin niemand vermissen, ich habe keine Familie, die auf mich wartet.
Garda hat immer eine Familie gewollt, aber ich habe mich vor dieser Verantwortung gedrückt und es hinausgeschoben, aus Angst die Liebe tät nicht reichen für mehr, bis es zu spät war.
"Kurt", sagte sie immer, "Liebe ist das Einzige auf der Welt das mehr wird, wenn man es teilt!"
Ja,… so war sie.
Ich muss mich ablenken, die Tränen in meinen Augen verschleiern mir die Sicht.
Da, die Raststätte Pforzheim, endlich einen heißen Kaffee und bestimmt gibt es wieder einen Schokoladenweihnachtsmann.
Wenigstens meinem Chef bin ich noch wichtig, weil verlässlich, pünktlich und natürlich weil kein anderer an Weihnachten fahren will.
Bedauern will ich mich nicht. Es sind viele Menschen die ich auf den Rastplätzen sehe, trotz Weihnachten.
Vielleicht haben sie ähnliche Probleme, aber heute redet ja keiner mehr mit dem Anderen.
So, noch hundert Meter, dann rechts raus. Ich rieche schon förmlich den Kaffee.
Das Licht in der Raststätte ist gedämpft, nur der Weihnachtsbaum erhellt das Fenster mit seinen bunten Kerzen. Ich trete ein, gehe zum Tresen, hole einen Kaffee und ein Stück Stollen.
Stollen,… ja, den hat sie auch so gern gemacht, aber natürlich viel besser.
Ich setze mich und schlürfe das, was sie hier heute Kaffee nennen. Er ist wirklich nicht besonders gut, aber das ist ja klar, Sabine, die hier sonst kocht ist im Weihnachtsurlaub.
Während ich da sitz und meinen Stollen esse, fällt mir ein junges Pärchen in der Ecke auf. Sie trinken gemeinsam von einer Tasse und haben gegen die Kälte scheinbar nur die, um die Schultern gelegten, Decken.
Vielleicht sollte ich ihnen ein Stück Stollen spendieren, sie tun mir irgendwie leid.
Ich gehe rüber und sage: "Hallo, frohe Weihnacht, darf ich mich zu ihnen setzen?"
"Gern". Die wirklich noch sehr junge Frau schaute mich dabei etwas ängstlich an.
"Nur keine Angst gute Frau, ich möchte nur gern mit ihnen beiden ein klein wenig Weihnachten feiern und ein Stück Stollen für sie bestellen, wenn's recht ist."
"Sie sind sehr nett," sagte sie, "aber wie kommen wir dazu?"
"Nun, sie beide sind scheinbar an Weihnachten allein, ich bin an Weihnachten allein und warum sollten wir da nicht gemeinsam ein bisschen Weihnachtsfreude haben?"
Ich ging zum Tresen, kam mit einem großen Tablett voll Kuchen und Kaffee wieder und sah wie sehr sie sich freuten.
Im Laufe des Gesprächs tauten sie auf und erzählten mir von ihrem Leid.
Sie, schwanger von ihrem Ex-Freund, der jetzt nichts mehr von ihr wissen will und sie 14 Tage vor Weihnachten sitzen gelassen hat. Ihre Eltern haben sie wegen der "Schande" raus geworfen, doch zum Glück konnte sie für ein paar Tage bei dem jungen Mann neben ihr unterkommen, in seinem möblierten Zimmer bei Frau Glöbius. Dort aber waren "Damenbesuche unerwünscht" .Und da Frau Glöbius ein anständiges Haus führt, sitzen sie nun beide auf der Straße.
Das ist zwar traurig, denke ich bei mir, doch ich muss jetzt weiter, aber ich kann sie doch nicht einfach hier sitzen lassen?
"Wollt ihr mitfahren?" frage ich plötzlich und weiß selbst nicht genau ob ich das will.
"Ich muss noch nach Frankfurt, Köln und Nürnberg, dann geht's nach Hause, nach Stuttgart. Da habe ich Platz, viel Platz. Wenn ihr wollt könnt ihr ein paar Tage bleiben, bis ihr etwas gefunden habt."
Was rede ich da?? Bin ich noch bei Sinnen?? Gut, meine Frau mag ja eine Samariterin gewesen sein, aber ich…?
Und dabei sage ich das auch noch gern!
Die Beiden waren skeptisch, aber überglücklich nicht wieder in die Kälte raus zu müssen. Sie warfen ihre Rucksäcke in meinen LKW und krochen ganz dicht zusammen.
Es tat gut zu sehen wie sehr sie füreinander da waren. Aus den Beiden könnte etwas werden, dachte ich bei mir.
Nach tausend LKW-Kilometern und zwei Nächten in etwas beengten Verhältnissen war unsere Reise vorbei und wir konnten unsere müden Häupter in meinem Hause endlich zur Ruhe legen.
Fünf Jahre sind seitdem vergangen.
Andre, der kleine Sohnemann sagt Opa zu mir und die Beiden sind seit einem Jahr verheiratet.
Das Dachgeschoss habe ich ausgebaut, nicht für die Beiden, nein, für mich. Die junge Familie soll unten wohnen, mit Garten für Andre.
Sie sind jetzt meine Familie.
Seither war ich Weihnachten nicht mehr allein unterwegs.
Nicht das ich LKW fahre an diesem Tage, aber wir fahren gemeinsam am ersten Weihnachtsfeiertag zur Raststätte, in der alles begann und essen dort, in Erinnerung ein Stück Stollen.
Meine Gerda, da bin ich sicher, schaut von oben zu und ist zufrieden, so wie auch ich jetzt zufrieden bin, Gott für diese Fügung danke und weiß das meine Frau Recht hatte.
Liebe muss man teilen, nur so wird man sie vermehren können.
Frohe Weihnacht.

Das wünsche ich Euch auch und denkt daran - Liebe kann man nicht kaufen....;)

wate
22.12.2006, 15:06
Für alle die sagen es gibt KEINEN Weihnachtsmann…
Und es gibt ihn doch!

Alle Jahre wieder ist es so weit. Irgendwelche Besserwisser beweisen einem "wissenschaftlich", dass es den Weihnachtsmann gar nicht geben kann: Der Schlitten ist zu schwer, die Rentiere zu langsam, der Heiligabend zu kurz, die Zahl der braven Kinder, trotz abnehmender Tendenz, zu groß - alle Argumente hat man schon Tausende Male gehört.

http://www.mein-auwi.de/uploads/weihnachtsmann(1).jpeg

Endlich kann man diesen Weihnachtsmuffeln wissenschaftlich fundierte Fakten entgegenhalten. Und diese stammen aus berufenem Mund: Zusammengetragen hat sie der Aeronautiker Prof. Dr. Larry Silverberg von der North Carolina State University. Nach seiner Theorie benötigt der Weihnachtsmann für seine Arbeit keine Zauberei oder göttlichen Beistand, sondern lediglich fundierte Kenntnisse über elektromagnetische Wellen, Nanotechnologie, Genmanipulation, Informatik und das Raum-Zeit-Kontinuum.
Gute und böse Buben im Navi

Dann ist alles ganz einfach: Der Weihnachtsmann und seine kleinen Helfer werten im Laufe des Jahres die Gehirnwellen der Kinder elektroenzephalisch nach Wünschen und Wohlverhalten aus und speichern die Ergebnisse in einer Datenbank. Natürlich werden am Nordpol auch weiterhin reguläre Wunschzettel entgegengenommen. Zum Heiligabend werden alle Informationen dann einfach in das Navigationssystem des Schlittens übertragen und die genetisch verbesserten fliegenden Rentiere angespannt.
"Just-in-Time-Produktion" einmal anders

Geschenke braucht der Weihnachtsmann nicht mitzubringen - die werden auf atomarer Ebene per Nanotechnik vor Ort produziert. Rohmaterial: Alles, was das Dach und Schornstein hergeben, zum Beispiel Ruß und Schnee. Umgekehrt werden dargereichte Speisen für den Weihnachtsmann und seine Rentiere im Dehydrator des Schlittens auf Minimalmaß reduziert und zum zukünftigen Verzehr eingepackt.
Ein bisschen Unterstützung von Albert

Bleibt noch das Zeitproblem. Hier hilft Einsteins Relativitätstheorie: Durch das geschickte Ausnutzen von Rissen im Raum-Zeit-Kontinuum kann der Weihnachtsmann den Heiligabend genügend strecken, um alle Kinder zu bescheren. Gleichzeitig ermöglichen es ihm Wurmlöcher, den unbequemen Weg durch den Schornstein zu umgehen. Zugegeben: Das ist ganz schön anstrengend. Aber dafür hat der Weihnachtsmann ja die anderen 364 Tage frei.

(Diese Geschichte habe ich gerade per Email aus Cuxhaven bekommen ;))

Crunchy Frog
22.12.2006, 23:10
:confused:
Standen hier bis vor kurzen nicht schon ein paar Beiträge mehr...?
Los Ayla, mach mal "hinne" - du hast noch fast 49 Stunden um die Forigemeinschaft in weihnachtliche Stimmung zu bringen. Wie wäre es mit einem Schnappschuss von einem Nikolaus auf einer Bahnengolfanlage ? Stets mit Rat & Tat zu Diensten...

Ayla
24.12.2006, 11:38
http://www.andy-clio.de/html/Funbilder/Icon/Smiley0086.gif


Martin, der Schuster


Es war einmal ein armer Schuster, der hieß Martin und lebte in einem Keller. Durch das kleine Kellerfenster konnte er die Menschen sehen, die draußen auf der Straße vorübergingen. Zwar sah er nur ihre Füße, doch erkannte er jeden an seinen Schuhen. Fast alle diese Schuhe hatte er schon ein- oder zweimal in seinen Händen gehabt.
Schon seit vielen Jahren arbeitete Martin in dem Keller, der ihm zugleich Werkstatt und Wohnung war. Von morgens bis abends schnitt er Leder zurecht, nagelte neue Sohlen auf die Schuhe oder nähte einen Flicken[1] auf eine geplatzte[2] Naht[3]. Die Leute kamen gern zu Martin, denn er machte seine Arbeit gut und verlangte nicht zuviel Geld dafür.
Wenn der Advent kam und es draußen dunkel wurde, zündete Martin die Lampe an und las in seinem Lieblingsbuch. Es war die Bibel mit den vielen Geschichten von Jesus. Den ganzen Tag freute er sich auf dieses Buch. Er konnte den Abend kaum erwarten.
Eines Tages hörte Martin, wie jemand seinen Namen rief. "Martin", klang es plötzlich ganz leise an seinem Ohr. Er blickte sich um. Aber niemand war in seiner Werkstatt. Doch gleich darauf hörte er die Stimme wieder: "Martin! Schau morgen hinaus auf die Straße! Ich will zu dir kommen." Martin dachte, er habe geträumt. War es Jesus, der aus der Stille zu ihm sprach?

Am nächsten Morgen sah Martin vor seinem Fenster ein Paar alte, geflickte Soldatenstiefel und bald erkannte er auch den Mann, der sie anhatte. Es war der alte Stephan. Er schaufelte gerade den Schnee von der Straße. Die Arbeit strengte ihn sehr an. Er musste immer wieder stehen bleiben, um sich auszuruhen. Martin hatte Mitleid mit dem armen Mann und rief ihn zu sich herein.
"Komm herein, Stephan! Wärme dich in meiner Stube!" Dankbar nahm Stephan die Einladung an. Er getraute sich kaum, mit dem Schnee an den Stiefeln die Stube zu betreten. Doch Martin redete ihm freundlich zu: "Setz dich zu mir an den Tisch, Stephan! Ich will dir ein Glas Tee einschenken. Der warme Tee wird dir gut tun."
Als Stephan gegangen war, schaute Martin bei der Arbeit wieder aus dem Fenster. Da sah er eine junge Mutter mit einem kleinen Kind auf den Armen. Die Frau fror in ihrem dünnen Kleid. Sie versuchte, ihr Kind vor dem kalten Wind zu schützen. "Komm herein, Frau!" rief Martin ihr zu. "Hier drinnen kannst du dein Kind besser wickeln."
Martin nahm die Suppe vom Herd, die er für sich selber gekocht hatte, und gab sie der Frau. "Hier, iss etwas," sagte er, denn er sah der Frau an, dass sie Hunger hatte. Während die Mutter die Suppe aß, nahm Martin das Kind auf seinen Schoß und versuchte, es durch allerlei Späße zum Lachen zu bringen. Dann gab er es der Mutter zurück.
Kaum war die Mutter mit dem Kind gegangen, da hörte Martin ein Geschrei vor seinem Fenster. Eine Marktfrau schlug auf einen kleinen Jungen ein, der einen Apfel aus ihrem Korb gestohlen hatte."Warte nur, du Dieb! Ich bring dich zur Polizei", schrie sie wütend[4] und zerrte[5] den Jungen an den Haaren. Sofort rannte Martin auf die Straße hinaus. "Lass ihn doch laufen", sagte er zu der Frau. "Er wird es bestimmt nicht wieder tun. Den Apfel will ich dir bezahlen." Da beruhigte sich die Frau und der Junge musste sich bei ihr entschuldigen, weil er den Apfel gestohlen hatte. "Schon gut", sagte die Marktfrau und ging weiter. Der Junge aber half ihr freiwillig, den schweren Apfelkorb zu tragen.
Am Abend las Martin wieder in seinem Lieblingsbuch in der Bibel. Da hörte er die Stimme an seinem Ohr: "Martin, Ich bin bei dir gewesen. Hast du mich erkannt?" "Wann? Wo?" fragte Martin erstaunt . "Schau dich einmal um", sagte die Stimme. Da sah Martin plötzlich den alten Stephan im Licht der Lampe stehen und daneben die junge Mutter mit ihrem Kind. Auch den Jungen mit dem Apfel sah er und die Marktfrau mit dem Korb am Arm. "Erkennst du mich jetzt?" flüsterte die Stimme. Dann waren alle auf einmal verschwunden.
Da freute sich Martin. Er schlug wieder seine Bibel auf und las, was Jesus gesagt hatte: "Alles, was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan." (Math. 25)

Nach einer Erzählung von Leo Tolstoi (Wo Liebe ist, da ist Gott)


http://www.andy-clio.de/html/Funbilder/Icon/Smiley0046.gif

Noch einmal ALLEN ein gesegnetes Fest und ein hoffentlich friedliches 2007 . Bin erst im Januar wieder hier im Forum.

Helena
24.12.2006, 13:05
Allen bekannten und unbekannten Auwianern
wünsche ich schöne, friedvolle Weihnachtstage und
das Gefühl in dieser Welt und bei lieben Menschen aufgehoben zu sein.
Helena

rosanna
24.12.2006, 19:43
ein gesegnetes Weihnachtsfest allen Weiblein und Männlein hier im Forum. :) :) :)

hobbygolfer
24.12.2006, 19:45
So, da ich gleich Bescherung habe, wünsche ich allen Besuchern von www.mein-auwi.de ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest.

Lieben Gruß aus Köln,

http://www.cosgan.de/images/smilie/xmas/f034.gif Jochen

Ramses
25.12.2006, 13:20
Frohe Weihnachten alle zusammen

Unser Weihnachtsbaum 2006

Roter Hai
25.12.2006, 14:39
Schöner Baum, gefällt mir. http://www.cosgan.de/images/smilie/froehlich/k025.gif