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Vollständige Version anzeigen : Bundesverteidigungsminister darf "abgeschossen" werden


MAXX
18.09.2007, 16:16
Jetzt drehen sie völlig durch.
Der Bundesverteidigungsminister würde sich über das Urteil des Bundesgerichtshofes hinwegsetzen und im -von ihm selbst definierten- Bedrohungsfall Passagiermaschinen, auch über bewohnten Gebiet, abschiessen lassen, wenn Terroristen an Bord sind. ba1:-)
Ich hätte da nen beseren Vorschlag:
Dieser sich über Recht und Gesetz hinwegsetzende, die Bundeswehrpiloten zu gesetzwidrigem Handeln anstiftende Staats-Terrorist sollte schnellstmöglich "abgeschossen" werden!
Man könnte sich ja auf den übergesetzlichen Notstand berufen, denn schließlich gefährdet dieser "Mensch" hunderte, wenn nicht tausende von unschuldigen Mitbürgern.

Crunchy Frog
18.09.2007, 18:37
So rein populistisch liegt dieses "dämliche Arschloch" doch wohl voll im rechten Trend ? :mad: s4:-) s4:-)
Scheiss was auf`s <DEUTSCHE GRUNDGESETZ> ? Scheiss was auf verbriefte Menschenrechte...!?

Es LEBE DIE MEINUNG DIESER PARTEI !!!

...leider doch... - woi ???

Raila
18.09.2007, 18:46
Erst Schäuble mit seiner Panik und Scharfmacherei und jetzt noch der blasse farblose Herr Verteiduigungsminister der sich auf Kosten der Angst in der Bevölkerung profilieren will, ich komm mir schon fast vor wie unter einem Ableger der Bush-Regierung. Vor allem Schäuble sollte mal seinen Hut nehmen.sp:-) sp:-) sp:-)

MAXX
18.09.2007, 19:30
Also ich hab den Strang natürlich schon absichtlich ein bisschen "vereinfachend" eröffnet.
Ich glaube nämlich, dass letztendlich da zwei oder gar drei ganz andere Gedanken hinterstecken, denn was der Jung da verzapft ist sooo daneben, dass da nur eine andere Grundidee hinter stehen kann.

1.
man versucht mit überzogenen Forderungen den Koalitionspartner weich zu klopfen, dass er letztendlich -um nicht als Sicherheitsblockierer da zu stehen- dazu zu bringen, beispielsweise der Online-Durchsuchung und noch der einen oder anderen Sauerei (wie z.B. Mandatsverlängerung/-ausweitung in Afghanistan) abzunicken.
2.
Der Wahlkampf hat schon längst begonnen (erkennbar z.B. an den "formlosen Besprechungen" der CDU mit der FDP)
3.
Da formiert sich hinter Frau Merkel ein "Bündnis alter, vermeintlich starker Männer", um die -nach deren Ansicht- auf Kuschelkurs mit der SPD befindliche Kanzlerin langsam aber sicher zu demontieren.

Dafür gibt es mehrere Gründe:
a.
derzeitige Umfragen lassen durchaus den Schluß zu, dass die nächste Legislaturperiode auch wieder als Regierungspartei erreicht werden kann, aber dann ohne die SPD.
b.
in dieser Folge bringen sich jetzt einige schon in Position, um dann der Jeanne 'd Arc der Beliebigkeit Merkel ihre eigene Führungsschwäche vorhalten zu können. (Die hätte auf Schäubles Ausfälle und den Ankündigungen des Vert-Ministers bewusst das Recht zu brechen schon längst reagieren müssen)
c.
Das ist Schäubles späte Rache an der Ziehtochter seines ehemaligen Kanzlers Kohl, der ihn ja damals in der Spendenaffäre schwer hat auflaufen lassen, und sich nicht hinter ihn gestellt hat.

(Übrigens was den Schäuble anbelangt: der ist für mich nicht nur körperlich behindert, sondern gehört auch in eine Therapie um sein Anschlagstrauma aufzuarbeiten)

Raila
19.09.2007, 07:30
Wenn ich deine Worte richtig ionterpretiere, dann ist das alles schon Wahlkampf. Aber wer will so einen Wahlkampf in dem unter den Bürgern Angst und Schrecken verbreitet wird um seine politischen Ziele durchzusetzen? Das da das Grundgesetz mit Füßen getreten wird verkommt nur noch zur Nebensache. Wie sagt man so schön: Der Zweck ( hier der Machterhalt) heiligt die Mittel.

MAXX
19.09.2007, 09:07
naja, alles ist nicht Wahlkampf, aber vieles.
Das ganze dann vermengt mit Positions- und Profilierungskämpfen innerhalb der CDU und schon kommt so ein Schwachsinn zustande.
Was die Herren Schäuble und Jung bei den Menschen damit anrichten, ist ihnen völlig schnuppe.

Raila
19.09.2007, 11:30
Ich frage mich ob diese Herren damit erst recht schlafende Hunde aufwecken und die Terroristen erst auf die Idee für solche Anschläge in Deutschland gebracht werden. Nur mal so eine These.....

MAXX
19.09.2007, 17:56
nee, das glaub ich nun wiedrum nicht. Und zwar aus zwei Gründen:
1. das würde bedeuten Politheinis sind vorausschauender als Terroristen
2. die gescheiterten Landeversuche am 11.9. haben bewiesen, dass Terroristen durchaus in der Lage sind eigene Phantasien zu entwickeln.

wate
20.09.2007, 07:34
Ich will das mal aus anderm Blickwinkel sehen: In England, Frankreich und den USA obliegt das Abschußrecht für eine von Terroristen gekaperte Maschine beim Premier bzw dem Befehlshaber der Streitkräfte. Wenn ich die Wahl zwischen Tod (10000 Tote) und Teufel (200 Tote) hätte, würde ich mich für den Teufel entscheiden. Ich weiß, daß dies eine grausame Entscheidung ist, die allerdings wesentlich mehr Menschen das Leben rettet. Als Angehöriger eines solchen Flugzeuginsassen würde ich wahrscheinlich anders reagieren. Der Verteidigungsminister (seine politische Weste ist mir dabei schietegal) hat ehrlich ausgesprochen, was in vielen Ländern längst gang und gäbe ist. Was soll also die Diskussion?

Raila
20.09.2007, 09:28
Weil wir ganz einfach andere Gesetze haben wie die von Dir genannten Länder und daran müssen sich auch Politiker dran halten. Ein irgendwie gearteter Posten in der Regierung ist kein Grund gegen das Grundgesetz verstoßen zu dürfen.

MAXX
20.09.2007, 10:27
1. haben wir aus gutem Grund diese Gesetze in Deutschland
2. Spielt sich der Herr hier als lieber Gott auf, der über Leben und Tod von Menschen zu entscheiden hat, und ist damit keinen Deut besser als ein Terrorist.
3. ist ein Aufrechnen von vermeintlichen Toten, dass auf bloßen Vermutungen und "hellseherischen" Fähigkeiten beruht, schlicht nicht akzeptabel.
4. darüber nachzudenken gestaltet sich mit Sicherheit anders, wenn Angehörige oder man selbst in so einer Maschine sitzt.
Was soll also die Diskussion?
Diese Frage ist Beleg, dass darüber am besten gar nicht diskutiert werden sollte. Von oben verordnete Basta-Politik!
Ich hab vor nen paar Tagen Herrn Schäuble -glaube es war bei Maischberger- zu diesem Thema gesehen. Ich verfolge seit fast 4 Jahrzehnten politische Entwicklungen und Diskussionen im TV. Ich habe noch nie einen Politiker gesehen, der so oft mit Texten wie:
-"Sie dürfen nicht...",
-"Sie müssen....",
-"Es verbietet sich....",
-"Darüber brauchen wir nicht zu diskutieren"
versucht hat die Moderatorin zurecht zu weisen.
Dieser Mann ist -vermutlich auf Grund seiner eigenen Geschichte- zu einem krankhaft an Sicherheit und Macht orientierten Menschen geworden, der glaubt "man muß nur" mit nötiger Rigidität und Härte vorgehen, und schon seien die Probleme gelöst.
Ein fataler Irrtum, wie sich mit ziemlicher Sicherheit ;) über kurz oder lang herausstellen wird.

Raila
20.09.2007, 10:49
Wie es die Weltpolitik im Moment auch zeigt......

BvB
20.09.2007, 17:56
Weil wir ganz einfach andere Gesetze haben wie die von Dir genannten Länder und daran müssen sich auch Politiker dran halten. Ein irgendwie gearteter Posten in der Regierung ist kein Grund gegen das Grundgesetz verstoßen zu dürfen.

Ich gebe Dir natürlich Recht, ohne entsprechendes Mandat, sprich Gesetz oder Gesetzesänderung ist dies natürlich nicht durchführbar.


4. darüber nachzudenken gestaltet sich mit Sicherheit anders, wenn Angehörige oder man selbst in so einer Maschine sitzt.

.. aber wahrscheinlich auch anders, wenn Angehörige oder man selbst am Boden davo betroffen wären.

Crunchy Frog
20.09.2007, 22:32
Ich will das mal aus anderm Blickwinkel sehen: In England, Frankreich und den USA obliegt das Abschußrecht für eine von Terroristen gekaperte Maschine beim Premier bzw dem Befehlshaber der Streitkräfte. Wenn ich die Wahl zwischen Tod (10000 Tote) und Teufel (200 Tote) hätte, würde ich mich für den Teufel entscheiden. Ich weiß, daß dies eine grausame Entscheidung ist, die allerdings wesentlich mehr Menschen das Leben rettet. Als Angehöriger eines solchen Flugzeuginsassen würde ich wahrscheinlich anders reagieren. Der Verteidigungsminister (seine politische Weste ist mir dabei schietegal) hat ehrlich ausgesprochen, was in vielen Ländern längst gang und gäbe ist. Was soll also die Diskussion?Les doch einfach noch mal kurz: http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2007/09/19/passagierjet/pilot-abschuss,geo=2517920.html(<--*bitte gründlich anklick, lesen & bewerten*) :( :( :( / In deinem Sinne war dieser Abschuss also gerechtfertigt ? Kurz mal abgewogen und draufgehalten !?

http://ritsch-renn.com/Alle_Eier/Inhaltsverzeichnis/Alle_Serien/Der_Tod/Tod_1.gif

...das wäre eine Lösung, aber...

wate
25.09.2007, 20:48
Ich verstehe nicht, warum der Bundesverteidigungsminister sowas öffentlich thematisiert. Wenn ich die Wahl zwischen 200 und 10000 Toten habe, dürfte die Entscheidung nicht schwerfallen. Eine falsche Entscheidung kann so oder so fatale Folgen haben, und ich möchte wirklich nicht in dieser Situation das Kommando geben. Eine solch sensible Diskussion dem Parteienzwist zum Fraße vorzuwerfen, dient der Sache sicherlich nicht.

MAXX
26.09.2007, 01:02
Ich verstehe nicht, warum der Bundesverteidigungsminister sowas öffentlich thematisiert. Also wenn ich dieser leidigen Gesinnung überhaupt noch was Positives abgewinnen kann, dann ist es die Tatsache der Herstellung von Öffentlichkeit.
Wenngleich ich davon ausgehe, dass es bestimmt nicht seine Absicht war/ist einen demokratischen Dialog über diese Thematik anzuzetteln. Eher traue ich ihm zu sich und/oder seine Partei mal als "sicheren" Kandidaten darzustellen und gleichzeitig den Koalitionspartner zu provozieren. Nicht umsonst ist der gute Mann ja seitdem dorthin zurückgekehrt, wo er herkommt bzw. hingehört: in die Versenkung!
Wenn ich die Wahl zwischen 200 und 10000 Toten habe, dürfte die Entscheidung nicht schwerfallen. tja, wenn!
Aber diese Wahl wird es mit letzter Sicherheit nie geben können, denn niemand weis, was in der Zukunft passiert.
Selbst wenn ein Entführer so blöd wäre, und würde z.B. über Funk ankündigen die Maschine z.B. ins vollbestzte Berliner Olympiastadion zu steuern ( wo die Hertha sich anschickt gegen einen Abstiegskandidaten mal grad wieder ne herbe Schlappe einzuhandeln) kannst du immernoch nicht wissen, ob
-er die Fähigkeiten dazu hat,
-er nicht in der Zwischenzeit überwältigt werden kann,
-es nicht eine Finte ist, und er will eigentlich "nur" im Verteidigungsministerium landen, usw usw.
-der Abschuß auch wirklich über unbewohntem Gebiet gelingt
-die abgeschossene Maschine nicht z.B. in eines der älteren AKW`s stürzt
-der Pilot der Militärmaschine sowohl seine Maschine im Griff hat, als auch selbst überlebt.

Der Ex-Innenminister Baum hat gestern in einer Diskussion eine -wie ich persönlich finde.- sehr zutreffende Bemerkung gemacht. Er hat sinngemäß darauf hingewiesen, das auch (vermeintlich) dem Tode geweihte Personen -also z.B. die Insassen einer Maschine in Terroristenhand- ein Anrecht auf den im Grundgesetz und in den Menschenrechten verankerten Grundsatz der körperlichen Unversehrtheit und den Schutz des Staates vor Tötung und Verletzung hat.
Wer das mal verstanden und verinnerlicht hat, für den erübrigt sich jedwede weitere Überlegung in Richtung "Abschuß".
Aber was scheren unsere Politiker schon Grundgesetz und Menschenrechte!?

wate
26.09.2007, 18:11
Ich hab die Talkshow auch gesehen, MAXX. Trotzdem kann ich diesen Standpunkt nicht teilen. Wenn deren Tod eh nicht zu verhindern ist, dann auf jeden Fall das Leben von vielen tausenden Menschen retten. Eine, wie Du ja richtig ausgeführt hast, Entscheidung mit vielen Unwägbarkeiten. Vielleicht brauchen wir ja mal so eine Katastrophe, damit wir klar im Kopf werden.