Vollständige Version anzeigen : Gesellschaft 2067...
Kamantun
13.01.2007, 02:22
Aus einem Spiegel-Interview (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,456163,00.html) mit einem "Trend- und Zukunftsforscher":
Die Deutschen haben über Jahrhunderte eine angstdominierte, zukunftsskeptische Kultur entwickelt - ein sehr nachhaltiger Kulturcode, der wahrscheinlich auch in 60 Jahren vorherrscht...
...Wir hatten zu Beginn des Kalten Krieges eine viel stärkere Spaltung zwischen Arm und Reich. Eine sehr viel höhere Prozentzahl an Menschen lebte in wirklichem Elend, die Welt-Analphabetenrate war doppelt so hoch wie heute, es gab auch viel mehr Kriege als heute. Viele globale Entwicklungen sind auf einem guten Weg...
...Dass immer mehr Menschen arbeitslos sind, stimmt so nicht. Seit vielen Jahren nimmt der Anteil an Erwerbsarbeit zu: Heute arbeiten auch Frauen, und immer mehr atypische Arbeitsverhältnisse entstehen. Grob lässt sich für Europa sagen, dass vor 100 Jahren rund 30 Prozent aller Erwerbsfähigen Arbeit hatten, vor 50 Jahren rund 50 Prozent. Heute sind es 70 bis 80 Prozent, Tendenz steigend...
Könnte es denn tatsächlich sein, das wir Deutschen total verwöhnte Miesepeter sind, die nur das Schlechte (in der Vergangenheit, Gegenwart und auch Zukunft) sehen wollen bzw. können?
Könnte es denn tatsächlich sein, das wir Deutschen total verwöhnte Miesepeter sind, die nur das Schlechte (in der Vergangenheit, Gegenwart und auch Zukunft) sehen wollen bzw. können?
hihi, das ist ne Fangfrage
Antwort natürlich : "Nein", denn ein "Ja" wäre Bestätigung für die These.
Schlechtgelaunte bis Depressive gabs schon immer, aber niemals hatten sie die Überhand; auch heute nicht.
...allerdings hat mich das Interview fast wieder wach gemacht. Wo lebt der denn?
2 Dinge sind mir extrem ins Auge gefallen:
"Was sich heute langsam abzeichnet, wird dann realisiert sein: eine Weltpolizei, eine Weltgerichtsbarkeit. Wir üben als Menschheit schon lange, aber langsam etwas erfolgreicher an der Frage: Wie können wir Garantien gegen Völkermord, Unterdrückung, Krankheit und Tod geben? Dies ist das Projekt des 21. Jahrhunderts. Ich bin da sehr optimistisch. Wir leben im Zeitalter des neuen Moralismus. Große globale Unternehmen kümmern sich zunehmend um soziale Fragen. In der Bevölkerung wächst Bereitschaft zum Engagement. Und langsam entwickeln sich auch sowohl militärisch als auch politisch Strukturen, um die Probleme der sogenannten Failed States zu lösen."
Äh - "neuer Moralismus"? Aha. Globale Unternehmen "kümmern" sich zunehmend um - äh - soziale Fragen.....*grins*
Und:
"Der Lebenssinn in einer Gesellschaft in der wir bei guter Gesundheit 90 Jahre alt werden, könnte Weisheit sein. So könnte uns eine Art neuer Renaissance bevorstehen."
Äh - bei DER Gesundheitsreform????? Und wozu dann die "Studien" was sich ab soundso alt nicht mehr lohnt?
T'schulligung - aber ich bin da völlig anderer Meinung als Herr Horx! Zumindest Mut zum mir allerdings sehr schleierhaften Optimismus hat der Mann. :confused:
Kamantun
13.01.2007, 21:59
Antwort natürlich : "Nein", denn ein "Ja" wäre Bestätigung für die These.
Aber wir sind doch mehrheitlich immerzu am Meckern, wie schlimm alles war, ist und noch kommen wird, oder? :)
Siehe auch ;) :
...allerdings hat mich das Interview fast wieder wach gemacht. Wo lebt der denn?
Ich nehme mal an: auch hier. :D
Äh - "neuer Moralismus"? Aha. Globale Unternehmen "kümmern" sich zunehmend um - äh - soziale Fragen.....*grins*
Also im Vergleich zu früheren "Manchester-Kapitalismus"-Zeiten hat sich doch auf Unternehmensseite in Sachen Soziales einiges getan und auch die Anzahl totalitärer Staaten und die von Kriegen ist zurückgegangen. (Und nicht zuletzt auch die Einstellung/Bereitwilligkeit zu Kriegen hat sich doch in sehr vielen Staaten der Welt - nicht in allen, schon klar! - im Vergleich zu früher schon sehr gewandelt.)
"Der Lebenssinn in einer Gesellschaft in der wir bei guter Gesundheit 90 Jahre alt werden, könnte Weisheit sein. So könnte uns eine Art neuer Renaissance bevorstehen."
Äh - bei DER Gesundheitsreform?????
Ja, warum nicht. Auch mit dieser verkorksten Gesundheitsreform werden viele Menschen 90 Jahre alt werden. ;)
T'schulligung - aber ich bin da völlig anderer Meinung als Herr Horx!
Siehste, und ich bin die nächsten paar Tage einfach mal der Meinung von Herrn Horx! :p
(Danach male ich aber wieder schwarz mit - versprochen... :D )
Aber wir sind doch mehrheitlich immerzu am Meckern, wie schlimm alles war, ist und noch kommen wird, oder? :) aus diesem "wir" möchte ich mich mit allem Nachdruck herausgehalten wissen!
Crunchy Frog
17.01.2007, 00:14
Könnte es denn tatsächlich sein, das wir Deutschen total verwöhnte Miesepeter sind, die nur das Schlechte (in der Vergangenheit, Gegenwart und auch Zukunft) sehen wollen bzw. können? Ich habe in irgendsoeiner Comedy-Show folgenden Witz aufgeschnappt:
Wird ein Deutscher mit den "SEXIEST 50 TOP-Modells" in einen Raum eingesperrt. Wie reagiert er ???
"Boh - wat ist das eng hier; kann man ja kaum atmen..." :D :rolleyes: sp:-)
tätäää, tätääääää, tätäääääääää!
In nem Fahrstuhl eingesperrt stimmt der Satz, in ner Turnhalle eingesperrt nicht.
... man eigentlich miesepeterig und zukunftsskeptisch WERDEN, oder sollen wir uns vleischt auch nur so entwickeln, um besser manipuliert werden zu können? Gilt übrigens auch genauso anders herum wie die These von Horz..
Wenn ich mir z.B. so historische Berichte vom "alten Rom" oder der "leicht" brutalen Wikinger durchlese, wundert's mich allerdings, daß wir überhaupt als Spezies überlebt haben!:D Oder kann es sein daß die "Geißeln des Mittelalter" heute nur anders heissen und "zivilisierter" wirken?:D
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