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Vollständige Version anzeigen : Was hat ein Platzbetreiber vom Verein ?


VPF
02.11.2011, 12:04
Aus meinen Erfahrungen behaupte ich : nichts !
Wie sind eure Meinungen dazu ?

Laumer Back
02.11.2011, 13:41
Aus meinen Erfahrungen behaupte ich : nichts !
Wie sind eure Meinungen dazu ?

Ich habe selten einen Platz ohne ansässigen Verein gesehen, bei dem die Bahnen wirklich in Schuss waren. Und bei uns schätzt das Publikum die faire Bespielbarkeit der Bahnen.

VPF
02.11.2011, 14:10
Ich habe selten einen Platz ohne ansässigen Verein gesehen, bei dem die Bahnen wirklich in Schuss waren. Und bei uns schätzt das Publikum die faire Bespielbarkeit der Bahnen.

Wo repariert ein Verein auf seine Kosten die Bahnen, wenn es nicht die eigene Anlage ist ?

Mr Bojangles
02.11.2011, 14:38
Wo repariert ein Verein auf seine Kosten die Bahnen, wenn es nicht die eigene Anlage ist ?

Offenbar handelt es sich hier um ein Missverständnis aufgrund fehlender begrifflicher Sicherheit: Ein Platzbetreiber ist nicht zwangsläufig der Eigentümer der Anlage. Im Falle unseres Vereines z.B. betreibt er die Anlage und erhält die Einnahmen aus Kiosk und Spielbetrieb, muss jedoch eine Pacht bezahlen, die z.T. an das Amt der Stadt für die Überlassung des Geländes abgeführt wird.
Er pflegt - zur Zeit leider nicht - die Grünanlagen. Dafür arbeitet er vereinbahrungsgemäß nicht bei der - nach 40 Jahren - nicht eben unaufwändigen Erhaltung der Bahnen mit. Das obliegt den Vereinsmitgliedern und wird - wir haben immer wieder Kommentare von Gästen zur Pflege der Bahnen verglichen mit der reinen Publikumsanlage am lokalen Freibad - auch entsprechend durch unser Publikum anerkannt.

VPF
02.11.2011, 14:53
@ Mr.Bojangles

Was du schreibst ist mir geläufig, beantwortet allerdings nicht die Eingangsfrage.
Ich definiere : Platzbetreiber oder Pächter. Der Eigentümer ist in der Regel Stadt oder
Gemeinde.
Ich vervollständige meine Frage : "Was hat ein Pächter/Betreiber/Stadt/Gemeinde von der
Existenz eines Vereins ?"
Das ein Verein den Platz in Ordnung hält bzw. sich daran beteiligt, ist eher die Ausnahme, oder ?

opc
02.11.2011, 14:56
Also ich habe zwei Kunden, die keinen verein auf der Anlage haben, mich aber jedes Jahr die Anlage inspizieren lassen !

At The Drive-In
02.11.2011, 15:09
Vorteile:
- die Vereinsmitglieder zahlen einen Jahresbeitrag an den Verein. Davon bekommt der Pächter / Eigentümer typischerweise einen Teil, damit die Vereinsmitglieder kostenfrei auf der Anlage spielen können.
- die Vereinsmitglieder sind regelmässige Gäste auf der Anlage, die dann evtl. auch was verzehren und Geld da lassen.
- bei Turnieren kommen auswärtige Minigolfer und verzehren ebenfalls etwas und zahlen Trainingsgebühr (dafür muss allerdings die Anlage während des Turniers für Publikum gesperrt werden).

Gruss, Simon

opc
02.11.2011, 15:36
Punkt 1 lasse ich noch gelten
Punkt 2 eingeschränkt du schreibst ja selbst eventuell
Punkt 3 ist zum normalen betrieb fast immer ( es sei den es regnet den ganzen Tag und das Turnier wird trotzdem durchgezogen ) ein minusgeschäft !

VPF
02.11.2011, 16:45
Punkt 1 lasse ich noch gelten
Punkt 2 eingeschränkt du schreibst ja selbst eventuell
Punkt 3 ist zum normalen betrieb fast immer ( es sei den es regnet den ganzen Tag und das Turnier wird trotzdem durchgezogen ) ein minusgeschäft !

Man kann über dich hier denken, was man möchte. Auf jeden Fall aber antwortest du prägnant und knackig. Und wie es für mich rüberkommt, auch ehrlich.

head202
02.11.2011, 16:59
Wo repariert ein Verein auf seine Kosten die Bahnen, wenn es nicht die eigene Anlage ist ?

Das ist wohl immer ein geben und nehmen. Es hängt doch von mehreren Faktoren ab. Einer dieser Faktoren ist zum Beispiel die Höhe der Abgaben des Vereins an den Betreiber. Ich kenne Platzbetreiber die hier richtig die Hand aufhalten und den Spielbetrieb des Vereins von vornherein sehr stark einschränken.
Welche Erwartungen wird dieser Betreiber da noch an den Verein haben?

Bei uns läuft das anders, die Abgaben sind zivil und die Bereitschaft uns die Anlage auch mal für größere Maßnahmen zu überlassen ist vorhanden.

Im Gegenzug halten wir die Anlage in einem guten Zustand. Die Anlage wurde von uns geschliffen und beschichtet. Wir haben an den Abschlägen Bleche eingebaut und als nächstes wird es an die Banden gehen. Die Bahnmrkierungen werden ebenfalls von uns aufgebracht, sowie kleinere Schäden durch das Puklikum werden ebenfalls sofort beseitigt. Die Materialkosten übernimmt der Betreiber, währen wir die Arbeit leisten.

Anfangs war der Betreiber skeptisch, als er das Material stellen sollte. Mittlerweile haben sich die Einnahmen mindestens verdoppelt und es bedarf keiner Überredungskunst mehr, wenn wir wieder einmal Geld für Material beantragen.

Wie gesagt, es ist ein geben und nehmen.

opc
02.11.2011, 17:09
Man kann über dich hier denken, was man möchte. Auf jeden Fall aber antwortest du prägnant und knackig. Und wie es für mich rüberkommt, auch ehrlich.

ja, soll ich denn lügen ?

ich könnte natürlich, wie andere Händler meine ... halten und damit keine Kunden vergraulen und es mir nicht mit dem dmv und seinen Funktionären verderben.

MJ
02.11.2011, 19:25
Mal sehen was mir so einfällt:

a) ein Verein ist meine Instandhaltungstruppe
b) ein Verein generiert Einnahmen (Platznutzungsgebühr) im Winter - fällig im Januar
c) ein Verein macht über seine Pressearbeit auf meine Minigolfanlage aufmerksam
d) ein Verein bzw seine Spieler kommt auch mal auf die Anlage wenn es regnet
e) Spieler sorgen durch Verzehr für Zusatzumsatz
f) Verein sorgt für Lobby bei den städtischen Vertretern, zum Wohle es Platzbesitzers
g) usw.

loo-fan
02.11.2011, 21:42
Mal sehen was mir so einfällt:

a) ein Verein ist meine Instandhaltungstruppe
b) ein Verein generiert Einnahmen (Platznutzungsgebühr) im Winter - fällig im Januar
c) ein Verein macht über seine Pressearbeit auf meine Minigolfanlage aufmerksam
d) ein Verein bzw seine Spieler kommt auch mal auf die Anlage wenn es regnet
e) Spieler sorgen durch Verzehr für Zusatzumsatz
f) Verein sorgt für Lobby bei den städtischen Vertretern, zum Wohle es Platzbesitzers
g) usw.

hier mal eine Sicht eines Platzbesitzers und Vereinsmitgliedes
zu a) naja, das hängt von Personen und nicht vom Verein ab, gut wenn es im Verein einige wenige gibt, die daran interessiert sind, könnten aber genausogut jemand sein, der einfach nur Spaß an der Sache hat
zu b) ist individuell unterschiedlich, an Jahreskarten verdienen bei uns die Platzbesitzer (GbR)mehr als an einem Vereinsmitglied (erzählt das bloß nicht meinen Mitbesitzern)
zu c) ja, die Pressearbeit des Vereins hat einen hohen Stellenwert, das sollten sich alle Vereine mal vor Augen führen
zu d) das hinkt, wenn es regnet kommt keiner, da kann man den Platzwart sonst nach Hause lassen, dann kostet er kein Geld
zu e) das haben und dürfen wir nicht, ich denke mal das ist kein Einzelfall (nebenan Gaststätte, dürfen nicht Konkurrenz treten)
zu f) ja, das macht es einem in manchen Sachen leichter
zu g) Imagegewinn, viele sind daran interessiert, dass dort offizielle Wettkämpfe stattfinden, selbst dann, wenn sie selbst deswegen mal nicht spielen können

Wir verkaufen mehr Material an Hobbyspieler als an Vereinsmitgieder, da viele an den Leistungen interessiert sind und dem nachzueifern versuchen. Man muss das aber bewusst fördern. Bahnrekorde, kostenlose Ballpläne, Infos über Turniere, Jedermanntuniere, Infokasten, Ferienspiele für Jugend mit Betreuung von Vereinsmitgliedern, Tips von Vereinsmitgliedern (dafür müssen die dann mal da sein), probeweise Vereinstraining, etc.

Man muss das ganze als ein Miteinander sehen als was hat der eine mehr von anderem, dann kommt man weiter.
Hin und wieder, leider viel zu selten, bekommt man dadurch auch neue Mitglieder in den Verein.

Landei
03.11.2011, 08:31
@OPC: zu den zusätzlichen Einnahmen durch Mitglieder:
- bei uns in Epe sind die Getränkeumsätze trotz eines ermäßigten Satzes für Clubmitglieder und bei einer relativ geringen Mitgliederstärke von ca. 30 Mitgliedern genau so hoch, wie die durch das Publikum übers Jahr verzehrten Getränke

Ob ein Verein gut oder schlecht für einen Besitzer ist, ist immer von der jeweiligen Vereinbarung abhängig. Verzichtet der Platzbesitzer auf horrende jährliche Spielgebühren, sind die Mitglieder sicherlich zur einen oder anderen Arbeitseinsatzstunde bereit. Schlabbern die Mitglieder hier, gibt es meist Differenzen.
Aber das ist nicht nur in einem Verhältnis Platzbesitzer - Verein, sondern auch bei einem Platz so, der vereinsmäßig geführt wird.

VPF
03.11.2011, 11:03
@ Landei

was sind bei dir "horrende Spielgebühren ?" was hälst du für normal ?

Landei
03.11.2011, 11:31
Erstmal vorab: Ich spiele und habe bislang nur für Vereine gespielt, die ihre Anlagen selbst betreiben, daher fehlen mit sicherlich konkrete Zahlen, was so verlangt wird.

In unserem Verein ist es aber so, dass die Mitglieder neben dem moderaten Beitrag von 60 € (Erwachsene) noch mindestens 15 h an Arbeitseinsätzen pro Jahr teilnehmen müssen und alle 2 Jahre mal den Rasen mähen müssen (Dauer ca. 3 h). Somit kommen bei uns mindestens 500 Arbeitseinsatzstunden der Mitglieder zusammen. Rechnet man das mit einem Aushilfslohn (kein Mindestlohn ;)) von 7,5 € hoch, käme man pro Mitglied auf einen Betrag von 123,75 €, die neben dem Beitrag noch für die Minigolfanlage und unser kostenfreies Spiel (und einige üppige Erstattungen im Sportbereich) zu erbringen wäre.

Gehe ich mal davon aus, dass meine 60 € Beitrag weitestgehend für Verbandsbeiträge, Startgelder bei Meisterschaftsspielen und ne Weihnachtsfeier drauf gehen, dann läge mene persönliche Obergrenze sicherlich bei einer Abgabe an den Platzbesitzer von 100 €. Die 23,75 €, dich im Rahmen meiner Arbeit für die Anlage erbringe, ist Aufschlag an unseren Verein dafür, dass wir Herr im Eigenen Haus sind und ich auch immer stolz drauf bin, wenn ich auf unsere weitestgehend vernünftig gepflegte Anlage angesprochen werde.

ABCoolboy
03.11.2011, 11:35
@ MJ

a) ein Verein ist meine Instandhaltungstruppe das ist die große Ausnahme
b) ein Verein generiert Einnahmen (Platznutzungsgebühr) im Winter - fällig im Januar
das ist Abzocke ! Fair wäre für die Saison (März-Oktober)
c) ein Verein macht über seine Pressearbeit auf meine Minigolfanlage aufmerksam
möglich - ob das viel bringt ist die Frage
d) ein Verein bzw seine Spieler kommt auch mal auf die Anlage wenn es regnet
klares nein ! Minigolfer lesen auch Wetterberichte.
e) Spieler sorgen durch Verzehr für Zusatzumsatz
sehr wenig. Dafür ist meistens keine Zeit.
f) Verein sorgt für Lobby bei den städtischen Vertretern, zum Wohle es Platzbesitzers
eher nicht. Den Stadtvertretern ist das piepegal !
g) usw.

Landei
03.11.2011, 11:52
@ ABC:
Wie oft und wie lange spielst du denn pro Woche auf der Heimanlage? Also ich verbringe mindestesn einen Abend auf der Anlage, wo i.d.R. auch was verzehrt wird. Ich denke, dass ich im Jahr auf 75 - 100 € (eher mehr) komme, die ich auf der Anlage lasse. Rechne mal hoch, wie hoch das dann in Eurem Verein wäre und rechne mit 50%, der Besitzer dran verdient, dann komme ich bei mir auf 37,5 - 50 € an Einnahme. Dafür mache ich auch weder Bahnen noch seine Schläger kaputt noch jage ich seine Bälle in die Botanik, schlage keinem anderen Löcher in den Kopf (auch wenn ich das manchmal gerne machen würde) und so weiter.....

Zusätzlich haben wir in usnerer Zeitung pro Jahr ca. 20 Berichte, in den Epe - Mingolfanlage - und die Lage vorkmmen und - das versichert mir der Lokalredakteur anhand seiner Internet-Klocks unserer Onlineberichte - auch gelesen werden.

ABCoolboy
03.11.2011, 12:21
@ Landei

Endlich nennt mal einer konkrete Zahlen - prima so !
Zu deiner Frage - ich bin 1-2x pro Woche auf der Bahn und verköstige jeweils 1 Getränk.
Für mehr ist keine Zeit. Schließlich fährt man x-km fürs Golfspielen.
Zum Verzehr allgemein : nach meinen Beobachtungen hält sich der Verzehr auch beim Publikum
doch sehr in Grenzen. Familien mit Kindern sind nach der Runde so gestreßt, daß der(die) Kleine
noch schnell ein Eis für 1,50 € abbekommt und weg sind sie. Natürlich bestätigen auch hier die Ausnahmen die Regel.
Was Head202 von seiner Anlage sehr gut darstellt, dürfte fast schon der optimale Zustand sein.
Aber auch sicher mehr die Ausnahme.

Michelino
04.11.2011, 11:28
Der Verzehrumsatz auf den Minigolfanlagen ist von bestimmten Voraussetzungen abhängig:
1. Wie ist das gastronomische Angebot?
2. Wie lustlos oder engagiert wird es angeboten?
3. Wie ist das "Ambiente" - Sitzmöglichkeiten und Umgebung - insgesamt?
4. In manchen Regionen (nach meinen Beobachtungen bei uns im Raum Stuttgart eher weniger) sicherlich auch noch die Frage der Verkaufspreise.
Absolute Familien-Konsumbremsen sind die teilweise vorhandenen Biertrinkerkolonien, die von kurzsichtigen Platzbetreibern z.T. als unverzichtbare Stützen des Umsatzes angesehen werden.
Die Ziffern 1-3 sind dafür entscheidend, ob die Vereinsmitglieder das Angebot annehmen und Umsatz machen oder nach dem Trainingsabend in ein anderes Etablissement wechseln. Das ist gelebte Marktwirtschaft.
In Schwaikheim treffen gegen Ende des Trainingsabends auch Spieler anderer, benachbarter Vereine zum Fachsimpeln ein, weil es dort einfach gemütlich ist, einen Sommer- oder warmen Frühjahrs- oder Herbstabend ausklingen zu lassen.
Fazit für mich: Der Platzbetreiber hat dann sehr viel vom Verein, wenn er seinerseits etwas für den Verein zu tun bereit ist.