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wate 21.04.2013 08:08

Der Fall Hoeneß
 
Hoeneß hat sich im Januar 2013 selbst angezeigt, dass er in der Schweiz ein Konto unterhält, auf dem sich unvorstellbare Summen befinden sollen. Eine Münchner Zeitung spricht von mehreren hundert Millionen Euro. "Hoeneß hatte darauf gehofft, dass seine Steuerhinterziehung durch das von der schwarz-gelben Bundesregierung geplante deutsch-schweizerische Steuerabkommen legalisiert worden wäre und er dabei anonym hätte bleiben können", sagte Joachim Poß, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion. "Er wird nicht der einzige bleiben, dessen Hoffnungen auf das Abkommen der schwarz-gelben Bundesregierung nun zerplatzen."

Die Meßlatte für Moral und Anstand hatte Hoeneß stets selbst sehr hoch gehängt. Nun folgt sein Sturz möglicherweise aus größter Fallhöhe. Bleibt nur zu hoffen, dass keine Verflechtungen zum FC Bayern bestehen und sich dieser Vorfall nicht auch noch zum Skandal für den Verein entwickelt. Und vor allem bleibt zu hoffen, dass sich dieser Kriminaltango nicht negativ auf das Leistungsvermögen des Rekordmeisters auswirkt. Dienstag kommt der FC Barcelona.

SPIEGEL

Michelino 21.04.2013 09:10

Ja, das hätte der Uli gerne gesehen, dass das schwarz-gelbe Mogelpaket-Steuerabkommen mit den Eidgenossen rechtskräftig geworden wäre. Völlig anonym wären dann seine Millionen mit einem "Nasenwasser" besteuert worden und der Bursche hätte sich sogar mit einem guten Gewissen ("alles legal!") schlafen legen können.
Die Dummen wären die vermögenden Menschen gewesen, die ihre Kapitalerträge korrekt angeben und die fälligen Steuern entrichten.
Gut für die Gerechtigkeit, dass dieses Abkommen politisch blockiert worden ist!
Für die Unehrlichen sind schlaflose Nächte angezeigt - bis zum Entschluss zu einer Selbstanzeige - vom Anwalt dringend empfohlen,. da sie, rechtzeitig gemacht, Straffreiheit verspricht.
So was geht im übrigen routinemäßig an die Staatsanwaltschaft (wohin auch sonst), denn nur sie kann beurteilen, ob der Selbstanzeiger schon im Fadenkreuz der Ermittler war.
Übernahme durch die Staatsanwaltschaft ist also keinerlei Signal für den Umfang des unversteuerten Betrags.

wate 21.04.2013 09:43

Am Beispiel Uli Hoeneß sollte sich allerdings keine politische Debatte darüber entwickeln, ob es gut war, dass das von Schwarz-Gelb geplante deutsch-schweizerische Steuerabkommen zu blockieren oder nicht. Ziel dieses Abkommens war es, die Steuerschlupflöcher zu schließen und den Steuerflüchtlingen die Chance zu geben, durch Entrichtung ihrer Steuerschuld durch die dortigen Banken anonym aus der Sache rauszukommen. Durch diese nachvollziehbare Maßnahme wären dem Fiskus immense Steuereinnahmen entstanden. Dass die SPD nun versucht, daraus Kapital zu schlagen, liegt auf der Hand: Im September sind Bundestagswahlen, die Partei dümpelt bei erbärmlichen 26 % und braucht unbedingt Themen, um aus den Fettnäpfchen ihres Kanzlerkandidaten Steinbrück herauszukommen.

Der Fall Hoeneß hat für mich eine andere Tragweite, die möglicherweise das Flaggschiff des deutschen Fußballs in Mitleidenschaft erreichen wird. Das Vertrauen in die Glaubwürdigkeit und Rechtschaffenheit des Bayern-Präsidenten ist schwer beschädigt. Ich weiß nicht, was jetzt in Willi Lemke und Christoph Daum vorgeht, wenn sie heute morgen die Tageszeitung aufschlagen und ihren Lieblingsfeind auf Seite 1 sehen. Wer miterlebt hat, mit welcher Großkotzigkeit Hoeneß in der Vergangenheit aufgetreten ist, wenn es z.B. in Talkshows um das Thema "Steuern" ging oder wenn es darum ging, den moralischen Zeigefinger zu erheben, wenn es z.B. um die Koksaffäre von Daum ging oder um die Korruptionsvorwürfe gegen den Fifa-Präsidenten Blatter, der erhält nun Einblicke, wie die Machtfülle dieses Mannes möglicherweise entstanden ist und wie es mit der eigenen Meßlatte aussieht. Viele Menschen mögen jetzt Schadenfreunde empfinden - ich gehöre nicht dazu, hoffe aber, dass bei ihm in der Bewertung, bei der Ermittlung und bei der Strafverfolgung Maßstäbe angesetzt werden wie für Otto Normalverbraucher.

Er kann, ohne die weiteren Ermittlungen abzuwarten, eigentlich nur eines tun, wenn er seinem geliebten FC Bayern keinen Bärendienst erweisen will, nämlich sofort zurücktreten.

cebolon 21.04.2013 12:43

Sollte sich die Größenordnung der im Raum stehenden Zahlen auch nur annähernd bestätigen, ist der Fall Hoeneß sehr wohl ein Aufhänger dafür, dass es gut ist, dass dieses Abkommen nicht zustande gekommen ist.
Potentielle Steuersünder dürfen kein Ruhekissen erhalten.
Diejenigen, die immer alles in richtiger Höhe angegeben haben, dürfen da nicht als Deppen der Nation stehenbleiben.
Dass die C - Parteien einem Nichtzustandekommen nachtrauern, wundert mich nicht. Gerade die CSU liefert Beispiele von der Stange, sich mit Großköpfen zu "arrangieren". Und dass Seehofer sofort Bescheid wusste, ist da auch nicht weiter verwunderlich.

Hoeneß wird aber die finanzielle Auswirkung nur peripher berühren, schlimmer für ihn wird der Imageverlust sein. Viele seiner getätigten Aussagen werden mit Heuchlerei abgetan - schwer erträglich für einen Machtmenschen. Es bleibt wirklich zu hoffen, dass diese Selbstanzeige minutiös geprüft wird, und nicht nach Bayernart irgendeine Frist versäumt wird.

wate 21.04.2013 14:08

Politisch ging es darum, die Steuerschlupflöcher zu stopfen und Milliarden Steuereinnahmen zu kassieren. Indem die Banken diese Steuern abgeführt hätten, wäre ein Riesenbetrag fällig geworden. Nun ist es so, dass der eine oder andere erwischt wird, und derjenige, der sich rechtzeitig selbst anzeigt, geht straffrei aus. Insofern kann ich Deiner Logik nicht ganz folgen.

Ganz unstrittig ist, dass Hoeneß fertig hat. Es geht auch nicht um die Frage Schuld oder Unschuld, denn die hat er durch Selbstanzeige längst beantwortet. Es geht nunmehr darum, ob er als Steuersünder oder verurteilter Verbrecher aus der Sache rauskommt. Sollte die "Münchner Abendzeitung" mit ihren veröffentlichten Recherchen Recht behalten, sind in der Schweiz auf einem oder mehreren Hoeneß-Konten 600 Millionen (!!!) Euro versteckt.

Ab 1 Million Euro ist eine Bewährungsstrafe ausgeschlossen. Richtig diskutieren kann man, wenn die Staatsanwaltschaft in den nächsten Tagen berichtet, aber vieles deutet darauf hin, dass hier ein schweres Verbrechen vorliegt. Hoffentlich erreicht diese Mauschelei nicht den FC Bayern.

allesroger 21.04.2013 15:59

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 256145)
ich gehöre nicht dazu, hoffe aber, dass bei ihm in der Bewertung, bei der Ermittlung und bei der Strafverfolgung Maßstäbe angesetzt werden wie für Otto Normalverbraucher.

Das wird mit Sicherheit nicht geschehen . siehe Wulf Affäre, obwohl es dabei evtl. um weit weniger Geld ging. Sollten sich die Zahlen bestätigen, müßte der liebe Uli normalerweise in den Bau ! Aber auch das wird nicht passieren.

cebolon 21.04.2013 20:01

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 256149)
Politisch ging es darum, die Steuerschlupflöcher zu stopfen und Milliarden Steuereinnahmen zu kassieren. Indem die Banken diese Steuern abgeführt hätten, wäre ein Riesenbetrag fällig geworden. Nun ist es so, dass der eine oder andere erwischt wird, und derjenige, der sich rechtzeitig selbst anzeigt, geht straffrei aus. Insofern kann ich Deiner Logik nicht ganz folgen.

Die Logik liegt darin, dass das Ganze anonym mit einem Pauschsteuersatz von 25% (?) versteuert worden wäre. Jeder andere hat einen höheren Steuersatz - dessen Steuerehrlichkeit wird dadurch mit Füßen getreten. Diese Steuer CD bringt jetzt einen gewissen Unfrieden in die Steuerflüchtlinge, da sie nicht wissen, ob sie da benannt sind. Da tut Selbstanzeige not, oder man findet sich, wenn man sich verspekuliert im äußersten Fall im Knast wieder.

Es sind jetzt neue Berichte im Umlauf, wonach es sich bei Hoeness um bereits versteuerte Gelder handeln soll.Das nähme der ganzen Sache einiges an Brisanz. Frag mich nur, woher die ihre Infos bekommen, da scheint es jemand mit dem Steuergeheimnis nicht allzu ernst zu meinen.

wate 21.04.2013 20:44

Die Staatsanwaltschaft wird nun prüfen, inwieweit ihn die Selbstanzeige um eine Verurteilung herumbringt. Und sie wird mit Sicherheit prüfen, ob es möglicherweise eine Untreue gegenüber seinem Unternehmen oder auch Schnittstellen mit dem FC Bayern gibt.

Dagegen spricht, dass man sich das nicht vorstellen kann. Dafür spricht, dass man sich auch nicht vorstellen konnte, dass Hoeneß ein Steuerbetrüger ist.

Wer sagt denn, dass in der Schweiz nicht möglicherweise Schwarzgelder geparkt wurden, die auf Umwegen in den Verein FC Bayern fließen sollten?

Wir dürfen auf die weitere Entwicklung gespannt sein. Gerade sitzt bei Günther Jauch eine interessante Talkrunde zusammen. Reporterlegende Dieter Kürten wird u.a. berichten, warum er wegen der Vorfälle "total von den Socken" ist.

cebolon 21.04.2013 22:17

Das war doch mal eine ganz informative Sendung, in der auch Laien was verständlich rübergebracht wurde.

EllenSuhrbier 22.04.2013 08:38

Zitat:

Zitat von cebolon (Beitrag 256154)
nz. Frag mich nur, woher die ihre Infos bekommen, da scheint es jemand mit dem Steuergeheimnis nicht allzu ernst zu meinen.

Es meint doch in diesem unserem niemand etwas mit Steuergeheimis und Datenschutz ernst, wie sonst kommt der Name Hoeness sonst in die Presse??

Andererseits kann ich sagen, selbst Schuld wenn er noch Geld in der Schweiz geparkt hat, das das legendäre "Schweizer Bankgeheimnis" schon seit vielen vielen Jahren aufgeweicht ist sollte doch nix neues sein. Andererseits wird das Problem immer nur um ein paar Jahre verlagert, denn auch andere Staaten wollen demnächst Daten an die Heimatfinanzämter Ihrer Anleger übermitteln, z.B. Bermudas (geplant ab 2018) Singapur (etwa selbe Zeit erwartet), Cayman Inseln u.s.w.

Cds mit Daten von Steuersündern offiziell zu kaufen finde ich auch bedenklich, man unterstützt damit Kriminelle Elemente hoch offiziell mit erheblichen Summen, für mich ist das staatlich sanktionierte Hehlerei !!!!!

cebolon 22.04.2013 09:42

Zitat:

Zitat von EllenSuhrbier (Beitrag 256162)
Es meint doch in diesem unserem niemand etwas mit Steuergeheimis und Datenschutz ernst, wie sonst kommt der Name Hoeness sonst in die Presse??

Andererseits kann ich sagen, selbst Schuld wenn er noch Geld in der Schweiz geparkt hat, das das legendäre "Schweizer Bankgeheimnis" schon seit vielen vielen Jahren aufgeweicht ist sollte doch nix neues sein. Andererseits wird das Problem immer nur um ein paar Jahre verlagert, denn auch andere Staaten wollen demnächst Daten an die Heimatfinanzämter Ihrer Anleger übermitteln, z.B. Bermudas (geplant ab 2018) Singapur (etwa selbe Zeit erwartet), Cayman Inseln u.s.w.

Cds mit Daten von Steuersündern offiziell zu kaufen finde ich auch bedenklich, man unterstützt damit Kriminelle Elemente hoch offiziell mit erheblichen Summen, für mich ist das staatlich sanktionierte Hehlerei !!!!!

Wenn schon Seehofer informiert war, ist der Weg zu den Medien nicht mehr weit.
Die "Steuerharmonisierung" naht in der Tat, auch Österreich hat man jetzt schon animiert. Das wird auf Dauer diese umstrittenen CD Käufe überflüssig machen.
Diese Schweiz-Manie ist ohnehin schwer verständlich, sofern es sich "nur" um versteuertes, geparktes Geld handelt. Das was man da an deutschen Steuern spart, schiebt man den Schweizer Banken über deren weit überhöhten Gebühren in den Rachen. Aber Hauptsache, Steuern gespart !sp:-)

ReDiMa 22.04.2013 11:12

Hallo Wate,

Ich möchte dem Hoeneß weder Recht geben und das was er getan hat, auch nicht gut heißen.
Aber das hat doch überhaupt nix mit dem FC Bayern zu tun. Hast Du mal geguckt, wer da alles im Vorstand und im Aufsichtsrat hockt !?

Dann können die sich doch garnicht erlauben.
Der Hoeneß ist halt ein Zocker und hat sich hierbei verzockt !!

Ich sag nur Helmut Kohl, Franz-Josef Strauß, Möllemann, Wulff, Lothar Späth. Um nur einige Politiker zu nennen, die noch viel mehr Dreck am Stecken haben !

Viel Verwerflicher finde ich es, daß die ach so tolle schwarz-gelbe Regierung ein Gesetz durchbringen wollten, die einen Fall Hoeneß dann legalisiert hätten.

Jetzt melden sich wieder soviel Moralapostel, die besser die Klappe halten sollten.

Erste Spekulationen: Wird Christoph Daum Prozessberichterstatter bei Hoeneß für die größte anzunehmende Zeitung der fiesen Friede? Oder auch Bildzeitung genannt ;-)

wate 22.04.2013 11:43

Zitat:

Zitat von ReDiMa (Beitrag 256165)
Hallo Wate,

Ich möchte dem Hoeneß weder Recht geben und das was er getan hat, auch nicht gut heißen.
Aber das hat doch überhaupt nix mit dem FC Bayern zu tun. Hast Du mal geguckt, wer da alles im Vorstand und im Aufsichtsrat hockt !?

Dann können die sich doch garnicht erlauben.
Der Hoeneß ist halt ein Zocker und hat sich hierbei verzockt !!

Ich sag nur Helmut Kohl, Franz-Josef Strauß, Möllemann, Wulff, Lothar Späth. Um nur einige Politiker zu nennen, die noch viel mehr Dreck am Stecken haben !

Viel Verwerflicher finde ich es, daß die ach so tolle schwarz-gelbe Regierung ein Gesetz durchbringen wollten, die einen Fall Hoeneß dann legalisiert hätten.

Jetzt melden sich wieder soviel Moralapostel, die besser die Klappe halten sollten.

Erste Spekulationen: Wird Christoph Daum Prozessberichterstatter bei Hoeneß für die größte anzunehmende Zeitung der fiesen Friede? Oder auch Bildzeitung genannt ;-)

Sorry, René, aber das möchte ich so nicht stehen lassen. Du kannst Dir bei den Personen im Aufsichtsrat und Vorstand des FC Bayern nicht vorstellen .... Bis gestern konntest Du Dir auch nicht vorstellen, dass Hoeneß ein Steuerhinterzieher ist.

Im Gegensatz zu den von Dir zitierten Politikern ist Hoeneß ein Schwerverbrecher. Ein Helmut Kohl z.B. hat nie in die eigene Tasche gewirtschaftet und ist nicht vorbestraft. Ein Wulff ist darüber gestolpert, dass ein Hotelaufenthalt von 700 Euro angeblich von einem Geschäftsmann gezahlt wurde (Verfahren läuft). Hoeneß hat laut Münchner Abendzeitung 600 Millionen, laut BILD 20 Millionen Geld zur Seite geschafft. Du hast übrigens den Raffzahn Peer Steinbrück vergessen. Der ist zwar kein Verbrecher, aber moralisch keinen Deut besser als die genannten Personen.

Plötzlich ist Uli Hoeneß für Dich "halt ein Zocker". Gestern noch war er Dein Messias.

Es ist eine persönliche Tragödie, aber ein Mitleid will nicht bei mir aufkommen angesichts solcher Schwarzgeldbeträge. Bei Dir ist die Empörung größer, wenn ein Politiker trotz Nichtverurteilung in die Schlagzeilen kommt. Aber Uli Hoeneß ... diese selbsterklärte Instanz von Moral und Anstand ....

Ich wünsche dem FC Bayern, dass er sportlich in der Spur bleibt, denn natürlich beeinflußt das Gerede, ob und wann Hoeneß ins Gefängnis muß, den Tagesverlauf und lenkt ab.

Ein Steuerhinterzieher an der Spitze eines Fußballvereins, der sportlich in einer Reihe mit Real Madrid oder dem FC Barcelona stehen will - das ist undenkbar. Ich hoffe, er sieht das ein und versucht erst garnicht, etwas schönzureden.

wate 22.04.2013 12:02

Man darf sehr gespannt, denn Hoeneß wäre nicht Hoeneß, wenn er nicht zur Attacke blasen würde:

Klick

wate 22.04.2013 14:15

@ ReDiMa

Was die Angelegenheit so problematisch macht und weshalb darüber so kontrovers diskutiert wird, liegt in der Person Uli Hoeneß begründet. Nationalspieler, Weltmeister, überlebter Flugzeugabsturz, Wurstfabrikant und grandioser Manager und Präsident des FC Bayern. Vom Rebell zur moralischen und akzeptierten Instanz, der auch mal die Politiker ins Visier seiner Attacken nahm. Vom Revoluzzer zum Gutmenschen und Wohltuer.

Aber stimmt das eigentlich so?

Ist es nicht so, dass Uli Hoeneß ein extrem widersprüchlicher Mensch ist? Ich erinnere mich noch an seinen Auftritt bei Günther Jauch Ende letzten Jahres, als er zum Thema Steuern schwadronierte, die Steuerflüchtlinge anprangerte und von sich selbst behauptete, er zahle "volle Steuern". Der gleiche Mensch, der kürzlich verlauten ließ, er wolle in einem Krisengipfel mit Dortmunds Vorstand Watzke Vorsorgemaßnahmen diskutieren und einleiten, dass es in der Bundesliga keine spanischen Verhältnisse gebe, wenn der Meistertitel nur zwischen Real und Barca ausgetragen wird und die anderen Vereine die Bachgasse runtergehen. Derselbe Hoeneß, der jahrzehntelang die Bundesliga leergekauft hat, den gegnerischen Mannschaften die Topleute weggelotst hat, damit sich neben Bayern München auf Dauer nichts anderes etablieren konnte. Hoeneß selbst hat diese Entwicklung eingeleitet, und nun will er sich als Messias und Retter der Bundesliga feiern lassen.

Warum das so polarisiert, will ich Dir an einem Beispiel erklären. Schau Dir Deinen MGC Mannheim an - eine aufstrebende Herrenmannschaft mit hohen Minigolfzielen. Jetzt käme jemand vorbei, der Euch Walter & Harald Erlbruch als neue Spieler auf dem Silbertablett servieren würde. Derjenige wäre für Euch der Größte, für den Rest der Liga und speziell für die abgebende Mannschaft eher nicht. Für Dich ist Hoeneß der Messias, für andere der A.... (sorry).

Für viele ist Hoeneß das Schreckgespenst der Liga, einer, der dann ab und zu durchsickern läßt, was er an sozialem Engagement alles auf die Beine gestellt hat, um im Alter bitte die allgemeine gnade zu erfahren.

Tja, und nun reitet er Attacke gegen die "Münchner Abendzeitung", weil die von "mehreren hundert Millionen Euro" in der Schweiz geschrieben hatte. Das kommt diese bösen Reakteure teuer zu stehen! Jawoll! Hoeneß ist so verblendet in seinem Tun, dass er jetzt meint, mit vielleicht nur 20 Millionen am deutschen Fiskus vorbei sei er in Wirklichkeit ein Wohltäter.

Warum hat die Staatsanwaltschaft kürzlich seine Hütte am Tegernsee auf den Kopf gestellt? Ein durchaus unübliches Verfahren gegen einen "Steuersünder", der sich per Selbstanzeige vor Strafe schützen wollte. Ganz offensichtlich steckt mehr hinter dem "Fall Hoeneß" und der Staatsanwaltschaft reichten die Angaben von Hoeneß nicht aus.

Jetzt wird es eng für den Noch-Bayern-Präsidenten. Die Selbstanzeige schützt ihn nur, wenn sie beizeiten und vollständig korrekt gemacht wurde. Die Staatsanwaltschaft bezweifelt das. Kam die Anzeige zu spät, gibt´s keine Strafmilderung. Ab 1 Million Schwarzgeld gibt es Gefängnisstrafen ohne Bewährung. Für Hoeneß geht´s um die Wurst jetzt.

Und morgen abend, lieber René, drücken wir beide dem FC Bayern gegen Barcelona die Daumen. ;)

cebolon 22.04.2013 14:51

Dass eine Selbstanzeige auf Richtigkeit und Vollständigkeit überprüft wird, ist ein normaler Vorgang.
Inzwischen verdichtet sich die Ursache für diese Selbstanzeige auf nicht versteuerte Börsengewinne. Das erschwert genaue Ermittlungen, zumal sich just in diesem Bereich in 2009 das Steuerrecht grundlegend geändert hat. Da hatten Finanz- und Bankberater Hochkonjunktur.

allesroger 22.04.2013 15:17

Immerhin hatte er Spezialisten an der Hand, welche ihm mit den "angeblich" geliehenen 10 Mio. von Adidas riesige Gewinne verschafften ! ;) Das ist für uns kleine Leute eh alles viel zu hoch :D
Wer weiß was hinter diesem Deal noch zutage tritt. Ist evtl. doch der FC Bayern involviert ?

Kate 22.04.2013 15:19

Hoeness hat kein Geld beiseite geschafft, sondern sehr wahrscheinlich versteuerte Gelder in der Schweiz angelegt und auf die Zinsen keine Steuern gezahlt. In Deutschland gibt es keine Vermögensteuer sondern nur Kapitalertragssteuer (mein Kenntnisstand).

cebolon 22.04.2013 15:30

Zitat:

Zitat von Kate (Beitrag 256173)
Hoeness hat kein Geld beiseite geschafft, sondern sehr wahrscheinlich versteuerte Gelder in der Schweiz angelegt und auf die Zinsen keine Steuern gezahlt. In Deutschland gibt es keine Vermögensteuer sondern nur Kapitalertragssteuer (mein Kenntnisstand).


http://www.steuerformen.de/kapitalertragssteuer.htm

Vermögensteuer gibt es seit 1996 nicht mehr
Kapitalertragssteuer müsste nicht Hoeness bezahlen, diese bekäme er gar nicht zu Gesicht, sondern wird direkt vom "Anlageninstitut" abgeführt, der Zinsbetrag wird netto gutgeschrieben - gilt aber nur für Deutschland.
Bis 2009 konnte man diese Kapitalertragssteuer auf die Steuerschuld anrechnen, dafür wurden die Zinsen besteuert.
Ab 2009 gibt es die sogenannte Abgeltungssteuer. Wie der Name andeutet, sind die Zinsen mit der Kapitalertragssteuer abgegolten und müssen nicht in der Steuererklärung angegeben werden.

pinkydiver 22.04.2013 15:42

Zitat:

Zitat von cebolon (Beitrag 256174)
Ab 2009 gibt es die sogenannte Abgeltungssteuer. Wie der Name andeutet, sind die Zinsen mit der Kapitalertragssteuer abgegolten und müssen nicht in der Steuererklärung angegeben werden.

sachlich nicht ganz richtig, wenn Du durch Dein gesamtes Einkommen einen Steuersatz hast der über den 25-30% Abgeltungssteuer liegt mußt Du sehr wohl die Zinserträge angeben und den Rest nach versteuern!!

Es kann sein daß Erträge von Devisenausländern (wie es so schön dort heißt) in der Schweiz gar nicht besteuert werden, das ist sehr unterschiedlich je nach Anlage und Bank, es kann auch sein daß die viel höher als die dt. 25% besteuert wurden. Ob die Schweizer Quellensteuer auf die dt. Steuerschuld angerechnet werden kann, weiß ich nicht. In EU Ländern ist das so.

cebolon 22.04.2013 15:50

Zitat:

Zitat von pinkydiver (Beitrag 256175)
sachlich nicht ganz richtig, wenn Du durch Dein gesamtes Einkommen einen Steuersatz hast der über den 25-30% Abgeltungssteuer liegt mußt Du sehr wohl die Zinserträge angeben und den Rest nach versteuern!!

Es kann sein daß Erträge von Devisenausländern (wie es so schön dort heißt) in der Schweiz gar nicht besteuert werden, das ist sehr unterschiedlich je nach Anlage und Bank, es kann auch sein daß die viel höher als die dt. 25% besteuert wurden. Ob die Schweizer Quellensteuer auf die dt. Steuerschuld angerechnet werden kann, weiß ich nicht. In EU Ländern ist das so.

http://www.steuerformen.de/abgeltungssteuer.htm => 3.Absatz

Ob und wie Quellensteuer aus der Schweiz angerechnet wird, richtet sich nach dem Doppelbesteuerungsabkommen

wate 22.04.2013 17:24

Zitat:

Zitat von Kate (Beitrag 256173)
Hoeness hat kein Geld beiseite geschafft, sondern sehr wahrscheinlich versteuerte Gelder in der Schweiz angelegt und auf die Zinsen keine Steuern gezahlt. In Deutschland gibt es keine Vermögensteuer sondern nur Kapitalertragssteuer (mein Kenntnisstand).

Klingt so nach Bagatelle, so, wie Du das hier beschreibst. Deshalb war auch die Steuerfahndung trotz Selbstanzeige bei ihm im Haus.

:D:D:D

Sowas machen die nur, wenn mehr im Busch ist, als angegeben.

cebolon 22.04.2013 17:39

Wate, wie wird denn deiner Ansicht nach die Vollständigkeit und Richtigkeit einer Selbstanzeige dieser Größenordnung geprüft ?

Erst wars die Staatsanwaltschaft, jetzt die Steuerfahndung, die sein Haus auf den Kopf stellten - nichts von alledem ist bestätigt worden - als nächstes steht die Merkel im Haus :)

allesroger 22.04.2013 17:49

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 256179)
Klingt so nach Bagatelle, so, wie Du das hier beschreibst. Deshalb war auch die Steuerfahndung trotz Selbstanzeige bei ihm im Haus.

:D:D:D

Sowas machen die nur, wenn mehr im Busch ist, als angegeben.

Das machen die besonders gerne bei Promi's, Das ind die geil drauf ! :D

wate 22.04.2013 19:39

Zitat:

Zitat von cebolon (Beitrag 256180)
Wate, wie wird denn deiner Ansicht nach die Vollständigkeit und Richtigkeit einer Selbstanzeige dieser Größenordnung geprüft ?

Erst wars die Staatsanwaltschaft, jetzt die Steuerfahndung, die sein Haus auf den Kopf stellten - nichts von alledem ist bestätigt worden - als nächstes steht die Merkel im Haus :)

Am 20. März 2013 waren die Steuerfahnder in seinem Tegernseer Haus. Ich weiß nicht, ob Du die Verfahrensweise bei Selbstanzeigen besser kennst. Die Staatsanwaltschaft prüft natürlich zunächst einmal die gemachten Angaben. Doch sie hatte wohl andere Erkenntnisse und ihn zum Zeitpunkt der Selbstanzeige bereits im Visier. Sonst würde die Staatsanwaltschaft nicht zu diesem Mittel greifen. Dies ist einem reuigen Steuersünder gegenüber unüblich. Wenn seine Selbstanzeige zudem zu spät kam, bleibt ihm das Gefängnis nicht erspart, denn es geht um mehr als 1 Million Euro, wobei es jetzt unerheblich ist, ob es 600 Millionen waren oder "nur" 20 Millionen.

Schau doch heute abend mal "Hart aber fair" (ARD, 21 Uhr).

pinkydiver 22.04.2013 20:03

Zitat:

Zitat von allesroger (Beitrag 256182)
Das machen die besonders gerne bei Promi's, Das ind die geil drauf ! :D

Du weißt mal wieder alles ganz genau, haste wohl auch ein Schwarzgeld Konto inne' Schweiz?

ReDiMa 22.04.2013 20:09

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 256167)
Sorry, René, aber das möchte ich so nicht stehen lassen. Du kannst Dir bei den Personen im Aufsichtsrat und Vorstand des FC Bayern nicht vorstellen .... Bis gestern konntest Du Dir auch nicht vorstellen, dass Hoeneß ein Steuerhinterzieher ist. Woher willst Du das Wisssen !? Ich kann mir das bei jedem Star, Politiker und Unternehmer vorstellen !

Im Gegensatz zu den von Dir zitierten Politikern ist Hoeneß ein Schwerverbrecher. Ein Helmut Kohl z.B. hat nie in die eigene Tasche gewirtschaftet und ist nicht vorbestraft.
Stimmt, er hat sich auch Freigekauft ! http://www.handelsblatt.com/archiv/k...e/2040150.html Uli Honeß ist auch nocht nicht vorbestraft !
Ein Wulff ist darüber gestolpert, dass ein Hotelaufenthalt von 700 Euro angeblich von einem Geschäftsmann gezahlt wurde (Verfahren läuft). Hoeneß hat laut Münchner Abendzeitung 600 Millionen, laut BILD 20 Millionen Geld zur Seite geschafft. Du hast übrigens den Raffzahn Peer Steinbrück vergessen. Der ist zwar kein Verbrecher, aber moralisch keinen Deut besser als die genannten Personen.

Plötzlich ist Uli Hoeneß für Dich "halt ein Zocker". Gestern noch war er Dein Messias. Er war noch nie "mein" Messias, sondern schon immer Dein Haß-Objekt.

Es ist eine persönliche Tragödie, aber ein Mitleid will nicht bei mir aufkommen angesichts solcher Schwarzgeldbeträge. Bei Dir ist die Empörung größer, wenn ein Politiker trotz Nichtverurteilung in die Schlagzeilen kommt. Aber Uli Hoeneß ... diese selbsterklärte Instanz von Moral und Anstand ....

Ich wünsche dem FC Bayern, dass er sportlich in der Spur bleibt, denn natürlich beeinflußt das Gerede, ob und wann Hoeneß ins Gefängnis muß, den Tagesverlauf und lenkt ab. Mein chef wurde auch schon wegen Steuerhinterziehung angeklagt, na und !? Deswegen mach ich trotzdem meinen Job weiter. Das darf keine Ausrede sein !!

Ein Steuerhinterzieher an der Spitze eines Fußballvereins, der sportlich in einer Reihe mit Real Madrid oder dem FC Barcelona stehen will - das ist undenkbar. Ich hoffe, er sieht das ein und versucht erst garnicht, etwas schönzureden.

Der Verein steht Wirtschaftlich besser da, als jeder andere Verein auf der Welt ! Guck Dir Real und Barca an, die dürften eigentlich von keiner Bank der Welt mehr Geld bekommen bei dem Schuldenberg den sie vor sich herschieben.

Jetzt kommen wieder die ganzen Moralapostel aus Ihren Gräbern, die erst mal vor Ihrer eigenen Türe kehren sollten.

Aber wie ich schon geschrieben hatte, falls Du es auch gelesen hast, bin ich der Meinung, daß man Ihn bestrafen muß. Aber diese Hexenjagd ist lächerlich.

ReDiMa 22.04.2013 20:12

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 256186)
Am 20. März 2013 waren die Steuerfahnder in seinem Tegernseer Haus. Ich weiß nicht, ob Du die Verfahrensweise bei Selbstanzeigen besser kennst. Die Staatsanwaltschaft prüft natürlich zunächst einmal die gemachten Angaben. Doch sie hatte wohl andere Erkenntnisse und ihn zum Zeitpunkt der Selbstanzeige bereits im Visier. Sonst würde die Staatsanwaltschaft nicht zu diesem Mittel greifen. Dies ist einem reuigen Steuersünder gegenüber unüblich. Wenn seine Selbstanzeige zudem zu spät kam, bleibt ihm das Gefängnis nicht erspart, denn es geht um mehr als 1 Million Euro, wobei es jetzt unerheblich ist, ob es 600 Millionen waren oder "nur" 20 Millionen.

Schau doch heute abend mal "Hart aber fair" (ARD, 21 Uhr).

Au ja, "Hart aber fair" (ARD, 21 Uhr). Eine echt sehr verläßliche Quelle ;-)

Er hat Anfang Januar seine Selbstanzeige gestellt. Schon komisch daß es jetzt kurz vor diesem wichtigen Spiel veröffentlicht wird ?

ReDiMa 22.04.2013 20:13

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 256179)
Klingt so nach Bagatelle, so, wie Du das hier beschreibst. Deshalb war auch die Steuerfahndung trotz Selbstanzeige bei ihm im Haus.

:D:D:D

Sowas machen die nur, wenn mehr im Busch ist, als angegeben.


Du interpretierst da immer Dinge hinein, die sind echt Göttlich ;-)

Michelino 22.04.2013 20:23

Grüezi
Schon erstaunlich, wie genau Walter weiß, wie die Staatsanwaltschaft arbeitet - vor allem die bayerische. Und ab wann man keine Bewährung mehr bekommt. Rrrräusperr!
Walter, lass es gut sein, du kennst die wirklichen Fakten nicht, spekulierst mit wilden Millionenbündeln herum und vom Steuerrecht hast du auch keine große Ahnung (Kompliment an pinkydiver und cebolon, die sich offensichtlich gut auskennen oder kundig gemacht haben).
Warten wir doch die Details einfach mal ab.
Konsens ist hier aber sicherlich, dass der Bursche nach seinen großen Auftritten für die Moral - seine Moral - nicht das geringster Mitleid verdient. Egal, ob er ein paar Millionen oder nur ein paar zehntausend Franken vor der deutschen Steuer in der Schweiz versteckt hat.
Wiederluege

ReDiMa 22.04.2013 20:33

Zitat:

Zitat von Michelino (Beitrag 256192)
Grüezi
Schon erstaunlich, wie genau Walter weiß, wie die Staatsanwaltschaft arbeitet - vor allem die bayerische. Und ab wann man keine Bewährung mehr bekommt. Rrrräusperr!
Walter, lass es gut sein, du kennst die wirklichen Fakten nicht, spekulierst mit wilden Millionenbündeln herum und vom Steuerrecht hast du auch keine große Ahnung (Kompliment an pinkydiver und cebolon, die sich offensichtlich gut auskennen oder kundig gemacht haben).
Warten wir doch die Details einfach mal ab.
Konsens ist hier aber sicherlich, dass der Bursche nach seinen großen Auftritten für die Moral - seine Moral - nicht das geringster Mitleid verdient. Egal, ob er ein paar Millionen oder nur ein paar zehntausend Franken vor der deutschen Steuer in der Schweiz versteckt hat.
Wiederluege

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cebolon 22.04.2013 21:50

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 256186)
Am 20. März 2013 waren die Steuerfahnder in seinem Tegernseer Haus. Ich weiß nicht, ob Du die Verfahrensweise bei Selbstanzeigen besser kennst. Die Staatsanwaltschaft prüft natürlich zunächst einmal die gemachten Angaben. Doch sie hatte wohl andere Erkenntnisse und ihn zum Zeitpunkt der Selbstanzeige bereits im Visier. Sonst würde die Staatsanwaltschaft nicht zu diesem Mittel greifen. Dies ist einem reuigen Steuersünder gegenüber unüblich. Wenn seine Selbstanzeige zudem zu spät kam, bleibt ihm das Gefängnis nicht erspart, denn es geht um mehr als 1 Million Euro, wobei es jetzt unerheblich ist, ob es 600 Millionen waren oder "nur" 20 Millionen.

Schau doch heute abend mal "Hart aber fair" (ARD, 21 Uhr).

Gut, nachdem wir beide nicht dabei waren, hilft weiteres im Nebel Gestochere nichts - wir werden schon noch erfahren, ob die Selbstanzeige wirksam ist oder nicht.
Die Sendung habe ich nicht von Anfang an gesehen, bin gerade bei Hubers Genuschel dazugestoßen. Dazu noch dieser Quotenschweizer, der mir schon lang auf den Geist geht.
Neue Erkenntnisse wurden wahrscheinlich nicht gewonnen, wenn ich die Zusammenfassung richtig gedeutet habe. Die Darlehenssache mit dem Adidasmenschen, von der SZ recherchiert, machte ja schon im Verlauf des Tages die Runde.
Genauso war mir klar, dass da jetzt politische Fallstricke gespannt werden, Großköpfe und Politiker in Bayern sind da eine ganz große Familie (wahrscheinlich in anderen Bundesländern aber auch)

wate 23.04.2013 06:30

Zitat:

Zitat von cebolon (Beitrag 256198)
Gut, nachdem wir beide nicht dabei waren, hilft weiteres im Nebel Gestochere nichts - wir werden schon noch erfahren, ob die Selbstanzeige wirksam ist oder nicht.
Die Sendung habe ich nicht von Anfang an gesehen, bin gerade bei Hubers Genuschel dazugestoßen. Dazu noch dieser Quotenschweizer, der mir schon lang auf den Geist geht.
Neue Erkenntnisse wurden wahrscheinlich nicht gewonnen, wenn ich die Zusammenfassung richtig gedeutet habe. Die Darlehenssache mit dem Adidasmenschen, von der SZ recherchiert, machte ja schon im Verlauf des Tages die Runde.
Genauso war mir klar, dass da jetzt politische Fallstricke gespannt werden, Großköpfe und Politiker in Bayern sind da eine ganz große Familie (wahrscheinlich in anderen Bundesländern aber auch)

Du hast bei Deiner Aufzählung die unsägliche Dame Künast vergessen. Schade, dass sich Moderator Plasberg eine solche Fehlbesetzung (Leyendecker, Huber, Köppel, Künast) leistete.

Dass die SPD hier jetzt ihre Chance wittert, aus dem Quotensumpf herauszukommen, liegt auf der Hand. Dabei haben sie mit Peer Steinbrück einen Kanzlerkandidaten, der als Raffzahn enttarnt wurde und der sich nicht einmal davor scheute, von den bankrotten Bochumer Stadtwerken ein Redehonorar von 20000 Euro zu kassieren. Auf diesen Wahlkampf freue ich mich also. :D :D :D

wate 23.04.2013 06:41

Michelino schrob:
Zitat:

Grüezi
Schon erstaunlich, wie genau Walter weiß, wie die Staatsanwaltschaft arbeitet - vor allem die bayerische. Und ab wann man keine Bewährung mehr bekommt. Rrrräusperr!
Walter, lass es gut sein, du kennst die wirklichen Fakten nicht, spekulierst mit wilden Millionenbündeln herum und vom Steuerrecht hast du auch keine große Ahnung (Kompliment an pinkydiver und cebolon, die sich offensichtlich gut auskennen oder kundig gemacht haben).
Warten wir doch die Details einfach mal ab.
Konsens ist hier aber sicherlich, dass der Bursche nach seinen großen Auftritten für die Moral - seine Moral - nicht das geringster Mitleid verdient. Egal, ob er ein paar Millionen oder nur ein paar zehntausend Franken vor der deutschen Steuer in der Schweiz versteckt hat.
Wiederluege
Du brauchst Dich nicht zu räuspern, sondern nur den Worten von Wolfgang Kubicki (Steueranwalt) bei Günther Jauch gelauscht zu haben, um zu wissen, dass es überhaupt nicht wichtig ist, ob ich z.B. eine Ahnung von der bayrischen Justiz habe. Die Fakten liegen übrigens auf dem Tisch: Hoeneß hat sich selbst angezeigt, und niemand muss jetzt mit der Unschuldsvermutung wedeln. Dass bei ihm am 20.3. eine Hausdurchsuchung trotz Selbstanzeige stattgefunden hat, zeigt, dass die Steuerfahndung und die Staatsanwaltschaft mit seinen Ausführungen nicht zufrieden sind, um das mal ganz höflich auszudrücken.

Bei hinterzogenen Summen über 1 Million Euro ist eine Gefängnisstrafe vorgesehen, die nur noch "bei Vorliegen von besonders gewichtigen Milderungsgründen" zur Bewährung (bis 2 Jahre Freiheitsstrafe) ausgesetzt werden kann. Ob er möglicherweise sogar straffrei ausgeht, hängt einzig davon ab, ob er bei seiner Selbstanzeige bereits Wind von den Ermittlungen hatte oder ob sie rechtzeitig kam. Die von mir genannten Zahlen (von 20 Millionen bis mehreren hundert Millionen Euro) sind allesamt veröffentlich und nicht von mir erfunden.

Strafen bei Steuerhinterziehung (Quelle "Wikipedia")

Insofern wird Deine Aussage auch nicht dadurch besser, dass Du Dir zwei Foris auf Deine Seite stellen willst, "die sich offenbar" (im Gegensatz zu mir) "gut auskennen oder kundig gemacht haben".

Recht hast Du, dass natürlich die weiteren Ermittlungen abzuwarten sind, und dass Hoeneß nun seine selbst hochgesetzte Meßlatte um die Ohren fliegt.

Merkel, Gabriel und Steinmeier haben sich zu Hoeneß unisono geäußert. Kein vernünftiger deutscher Politiker wird sich mehr neben ihn auf die Tribüne setzen, wenn in München ein Fußball-Länderspiel stattfindet. Hoeneß´ Wirken trägt bereits berlusconische Züge.

Sorry, dass ich Deine Leib- und Magenpartei SPD angegriffen habe. Mir war schon klar, dass da wieder eine Reaktion kommt.

:D

wate 23.04.2013 07:35

ReDiMa schrieb:

Zitat:

.... Er war noch nie "mein" Messias, sondern schon immer Dein Haß-Objekt.
Ich habe erst einmal im Leben Haß gegen jemanden empfunden. Mitschreibende hier oder Uli Hoeneß sind nicht darunter. :)

Du hast ihn möglicherweise als Heilsbringer und Gutmenschen empfunden, ich habe ihn als rücksichtslosen Geschäftsmann empfunden, der als Bayern-Manager den Kontrahenten die besten Spieler weggelotst hatte, damit sich nirgendwo etwas Gleichwertiges entwickeln kann.

Dass er sich nun als Steuerbetrüger gebrandmarkt hat, macht mich nicht schadenfroh. Ich bin darüber genauso verblüfft wie Du und andere, mit dem Unterschied, dass er meine Sympathie nie hatte.

allesroger 23.04.2013 08:00

Zitat:

Zitat von pinkydiver (Beitrag 256187)
Du weißt mal wieder alles ganz genau, haste wohl auch ein Schwarzgeld Konto inne' Schweiz?

nö, hab doch Luxemburg vor der Haustür ! Wegen dem einen Prozent :D:D:D:D:D:

Crunchy Frog 23.04.2013 11:19

...hmmmm...
 
Zitat:

Zitat von EllenSuhrbier (Beitrag 256162)
(...) für mich ist das staatlich sanktionierte Hehlerei

Ist das nicht ein bisschen blauäugig ? Der "böse CD Hehler" mag ja durchaus seine ureigenen Interessen vertreten - was selbstverständlich zumindest moralisch bedenklich ist - aber letztendlich läuft es doch darauf hinaus das beide von der Gier nach Geld getrieben werden.

Aber nur der Steuersünder schädigt dadurch die Gemeinschaft. Und wenn ich mich recht entsinne ist die Anzahl der "CD Hehler" unverhältnismäßig niedriger als jene der Steuersünder. Und ich will nur die richtig "großen Fische" ansprechen, von den "kleinen Fischen" mal ganz zu schweigen.

ReDiMa 23.04.2013 11:24

Wenn man sich die Meldungen so ansieht, bleibt dem Jauch jetzt nichts anderes übrig, als kommenden Sonntag ne Sendung zum Götze Wechsel zu machen!
Macht ja für jeden Mist ne Sondersendung mit irgendwelchen Spackos die auch mal wieder im Fernsehen zu sehen sein wollen.

wate 23.04.2013 12:10

Das ist für Jauch weniger interessant, René. Die nächste Sendung wird er mit Hoeneß machen wollen. Wäre schön, ihn mal 1 Stunde lang reden zu lassen.

allesroger 23.04.2013 13:22

Zitat:

Zitat von ReDiMa (Beitrag 256226)
Wenn man sich die Meldungen so ansieht, bleibt dem Jauch jetzt nichts anderes übrig, als kommenden Sonntag ne Sendung zum Götze Wechsel zu machen!
Macht ja für jeden Mist ne Sondersendung mit irgendwelchen Spackos die auch mal wieder im Fernsehen zu sehen sein wollen.

Da hast du absolut recht ! Der Jauch ist seit längerem auch nur noch auf Sensationen aus.
Die Sendung ist nix mehr wert.


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