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wate 07.06.2010 15:55

Schluss mit Lustig?
 
Der Deutsche Minigolfsport Verband hat nach eigenen Angaben 11000 Mitglieder, etwa die Hälfte spielen aktiv. Weit über die Hälfte der Mitglieder sind Senioren, Nachwuchs kommt keiner nach.

Minigolf als Spitzensport betreiben 1-2 % der Mitglieder. Damen, Herren und Jugend erhalten Spitzensportförderung durchs BMI, dafür werden 98 % der Mitglieder mit Regeln und Dopingbestimmungen stranguliert. Über 70-jährige müssen ins Glas pinkeln, sich Gedanken machen, ob ihre Herz-, Kreislauf- oder Rheumapillen auf der Dopingliste stehen. Erfährt der Hausarzt dann den Grund der Nachfrage (Minigolf), lacht der sich schlapp.

Spitzensport ist prima, dessen Förderung wichtig - aber bitte nicht, wenn sehenden Auges ein gesamter Verband geknechtet wird und dem Ende entgegensieht. Jede Woche sterben mehr Mitglieder als neue hinzukommen. Alleine in Schleswig-Holstein haben wir 5 Vereine, die vorm Aus stehen. Blödsinnige Regeländerungen (Grenzlinien an Mittelhügeln) rauben der Basis den Spaß. Immer höhere und neue Gebühren werden als unverschämt empfunden.

Es sind keine Ansätze erkennbar, wie sich dieser Zustand ändern kann. Wir sind eine aussterbende Sportart.

Die Vereine haben keinen Plan, wie und warum sie neue Mitglieder gewinnen können. Neue werden sofort in den Spielbetrieb verfrachtet, wo sie wegen des großen Aufwandes und der Kosten schnell wieder resignieren. Die DMV-Spitze weiß auf diese Probleme keine Antwort oder ist nicht in der Lage, sie umzusetzen.

Spricht man den Spitzensport (Bundesliga ist z.B. ein eigener Staat im Staat) auf diese Problematik an, erntet man keine Gegenliebe, weil der natürlich sein Süppchen weiter löffeln will. Kleine Anmerkung hierzu: Wir werden immer weniger, nicht nur, weil die Leute wegsterben, sondern weil mittlerweile auch viele verärgert aus den Vereinen austreten und/oder nicht mehr bereit sind, ehrenamtlich mitzuwirken. Bundesliga ist geil - aber unser Verband wird immer kleiner.

Wenn auf dem Altar der Eitelkeiten und der Spitzensportförderung ein gesamter Verband geopfert werden soll, fehlen mir die Worte.

Ich selbst bleibe weiterhin der Meinung, dass man Minigolf-Spitzensport gut in der Medienlandschaft platzieren kann und Sponsoren finden kann. Aber dann muss der gesamte Anzug passen.

Dahinter kommt nichts! Ist es es wirklich wert, sich sogar als Ehrenamtlicher mit Erklärungen, die bei Zuwiderhandlung 1000 Euro Strafe abverlangen, total zu unterwerfen, nur weil 1-2 % des Verbandes Minigolf als Spitzensport betreiben wollen?

Wäre es nicht viel wichtiger, sich vorrangig darum zu kümmern, greifende Konzepte zu schaffen, um die Freizeitminigolfer in die Vereine zu bekommen? Wenn Ehrenamtliche gefunden würden, die ohne Machtkalkül und/oder geschäftlichem Interesse einzig daran interessiert sind, einen Verband zu präsentieren, wo der Spaß wieder einkehrt und wo es sich wieder lohnt, in die Vereine einzutreten?

Und wer die Zeichen der Zeit immer noch nicht verstanden hat, der soll mal in die Ergebnislisten vom Youth Nations Cup in Sotschi oder dem Seniors Nations Cup in Cheb hineinsehen, wie viele Nationen noch bereit oder in der Lage sind, dort teilzunehmen.

Er kann auch gerne mal nachblättern, wie die Vereine immer weniger Teilnehmer bei ihren Pokalturnieren finden. Mancher wird auch staunen, wenn er bei einem Ranglistenturnier nicht mal 10 Teilnehmer findet. Mir fallen auch nicht voll besetzte Damenligen ein.

Aus meiner Sicht bricht doch alles mehr oder weniger weg bzw wird kontinuierlich weniger, woran unser völlig überfrachteter Spielbetrieb eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Sogar im mitgliederstärksten Verband NBV sind die Rückschritte spürbar.

Der DMV ist auf dem berühmten Holzweg.

Beim Deutschen Kegelverband gab es auch mal eine solche Entwicklung, bis sich die Bowler abgetrennt haben. Nach anfänglichen Problemen ist das dann ein blühender Verband geworden. Hoffentlich kommen die Senioren und Spaßspieler nicht irgendwann auf die Idee, es den Bowlern gleich zu tun.

Wem das jetzt nicht gepasst hat, was ich geschrieben habe, der darf das gerne kundtun. Ich habe 1. ein dickes Fell und 2. ehrenamtlich bis über alle Schmerzgrenzen hinaus gebaggert, um meinen Anteil zur Besserung beizutragen.

ReDiMa 07.06.2010 16:02

Volle Zustimmung !

Golfer 07.06.2010 16:13

dem ist aber auch gar nichts hinzuzufügen. Aber Bärliner hat bestimmt wieder eine Erklärung auf Lager... mal abwarten...

Zum Thema Abtrennung der "Spass- und Seniorenspieler": Das höre ich nicht zum 1. Mal. Die Spass-Spieler lachen nur über unseren Verband...

Lehrling 07.06.2010 16:29

Es scheint Anfangs immer leichter einige Opfer zu bringen aber das was der DMV mkt den Hobbyspielern macht ght gar nicht!! Ich stimme Dir völlig zu Walter!!!

wate 07.06.2010 16:30

Zitat:

Zitat von Golfer (Beitrag 169030)
dem ist aber auch gar nichts hinzuzufügen. Aber Bärliner hat bestimmt wieder eine Erklärung auf Lager... mal abwarten...

Zum Thema Abtrennung der "Spass- und Seniorenspieler": Das höre ich nicht zum 1. Mal. Die Spass-Spieler lachen nur über unseren Verband...

Was soll dem bitte entgegengesetzt werden? Alle zurückliegenden und aktuellen Entwicklungen sprechen eine klare Sprache.

Es spricht unserem DMV-Präsidium ja auch niemand ihre ehrenamtliche Arbeit ab. Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Arbeit zur Erhaltung unseres Verbandes sinnbringender eingesetzt werden könnte. Derjenige, der in seinen Sachzwängen steckt, wird dies nicht einsehen und seine Position verteidigen. Der Verband stirbt nicht, wenn er die Spitzensportförderung nicht mehr erhält, wenn es gleichzeitig gelingt, kleinere Brötchen zu backen und der Gemeinde den Spaß am Tun wieder zurückzugeben. Von der Spitzensportförderung sehen 98 % der Mitglieder eh nichts!

Millionen Deutsche spielen jährlich Minigolf. Keinen einzigen davon können wir für unseren Sport begeistern. Das sollte ein Sportwart überdenken, bevor er vorschnell antwortet. ;)

hidde 07.06.2010 16:52

unsere vollste Zustimmung!!!!!!!!!

Gruß Erni u. Hiltraut

@Walter: Erinnere dich an die Gespräche zu Rendsburger Zeiten

cash 07.06.2010 16:55

Ich hab da mal eine Frage zu dem geknechtet sein mit den Dopingrichtlinien.

Wieviele Dopingkontrollen finden denn jährlich im Minigolfsport statt ?

Ich spiele seit über 20 Jahren Minigolf und seit über 10 Jahren überregional und musste bisher nie zu einer Dopingprobe und habe auch keine bei anderen miterlebt. Kein Minigolfer wird bei irgendeinem Pokalturnier damit jemals behelligt werden. Kaum ein Turnier erfüllt die Bedingungen für die ordnungsgemäße Abnahme einer Kontrolle, außer vielleicht bei Dt. oder Intern. Meisterschaften.

Also schiebt nicht immer die Dopingrichtlinien vor, weil es keine neuen Mitglieder gibt, oder deswegen welche aufhören.

Aber diese Thematik hatten wir hier ja schon des öfteren.

Viele Punkte die Walter anspricht stimmen ja, aber der DMV kann auch keine Mitglieder per Order Mufti bestimmen und sagen, die die am Wochenende auf einer Minigolfanlage spielen sind ab der nächsten Woche Vereinsmitglieder.

Ein ganz einfacher Vorschlag, der die Freizeitspieler und die Vereinsspieler mehr zusammenbringen kann ist, dass es keine Genehmigung für Freizeitturniere erforderlich sein muss. Wer will soll sein Welcometurnier anmelden und wer nicht der nicht. Nur darf es dann keine Sanktionen für teilnehmende Vereinsmitglieder geben. Allein die Möglichkeit solcher Sanktionen ist nach aussen hin lächerlich.

Über die wahren Gründe des Mitgliederschwundes kann man Seiten voll schreiben. Aber anstelle hier seine Ergüsse zu verbreiten, sollte diese Zeit auf den Anlagen zur Mitgliedergewinnung genutzt werden.

Ich bin dann mal wieder auf dem Platz.......

lohmarer 07.06.2010 16:56

neue Mitglieder
 
Ziehen wir das Pferd doch mal von hinten auf.

Nehmen wir nur mal eine Person die in sieben Monaten im Jahr jeweil 5 mal zum Spielen auf eine Anlage kommt und dabei durchschnittlich 2, 50 € pro Runde bezahlt.

Macht 7*5*2,50 = 87,50 € Umkosten im Jahr.

Nun möchte die gleiche Person Mitglied werden in einem Verein :

12 * 10,- € Mitgliedsbeiträge = 120,- € jährlich, wobei die Mitgliedsbeiträge so gerade die Umkosten für eine monatliche Spielerpauschale auf dem Platz, sowie die verschiedenen Beiträge an die entsprechenden Verbände deckt.

Ein entsprechender Schläger soll es dann ja auch sein, also mal einen aus dem mitteleren Preisniveau nehmen, der ausreichend ist : 30,- €.

Passende Bälle dazu, neun sollten ersteinmal reichen, aber leider nicht immer gebraucht zu bekommen : 9 * 12,50 € = 112,50 €.

Summe der Ausgaben im Verein : 120,- € + 30,- € + 112,50 € = 262,50 €.

Mehrausgaben im ersten jahr der Mitgliedschaft : 175,- €, Startgebühren für die Teilnahme an Turnieren nicht berücksichtigt.

Mehrausgaben im zweiten Jahr nur allein aufgrund der Mitgliedsbeiträge : 32,50 €.

Und jetzt frag mich bitte noch einmal jemand, warum es so schwierig ist neue Mitglieder in die Vereine zu bekommen.

Gruss
Jochen

ENNE 07.06.2010 17:01

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Auch ich habe schon mit vielen (noch-) Aktiven darüber diskutiert ob sich die Vereine die keine Mannschaften im Überregionalen Spielbetrieb haben nicht anders Organisieren können als über den NBV im DMV zu sein. Bisher war es nur eine Diskussion.
Norbert Eilert

cash 07.06.2010 17:03

Zitat:

Zitat von ENNE (Beitrag 169039)
Auch ich habe schon mit vielen (noch-) Aktiven darüber diskutiert ob sich die Vereine die keine Mannschaften im Überregionalen Spielbetrieb haben nicht anders Organisieren können als über den NBV im DMV zu sein. Bisher war es nur eine Diskussion.
Norbert Eilert

... und kommt Ihr dann ohne Regeln aus?


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