Jeder LV hat die Bilanzen.
Das BMI fördert den Spitzensport (Damen, Herren, Jugend) zweckgebunden. Das hierfür erhaltene Geld wird also auch hierfür ausgegeben (für internationale Maßnahmen) und kann nicht in andere Kanäle fließen. Wenn ein Bundesligaspieler zum Training nach Buxtehude fährt, regelt das der jeweilige Verein oder er selbst.
Insofern habe ich Deine Fragen hoffentlich klar beantwortet.
Ich weiß nicht, von was die Verantwortlichen im DBV früher geträumt haben. Die Einführung einer Championsleague habe ich aus der Entfernung ebenfalls als überzogen empfunden. Immerhin war das aber mal ein Ansatz, etwas nach vorne zu schieben. Damals wie heute wurde leider vergessen, auf dem Weg nach vorne die Basis mitzunehmen.
Unser Minigolfsport könnte von der großen Beliebtheit in der Bevölkerung profitieren, wenn wir uns nur mal Gedanken machen würden, warum so viele Millionen Menschen jährlich auf die Anlage kommen. Insofern gebe ich Dir in einigen Punkten Recht.
Wenn allerdings der Spitzensport verdammt wird ("sollen alles selbst bezahlen"), dann ist das völlig unbegründet. Wenn es zum Beispiel um die Finanzierung der internationalen Maßnahmen des Seniorensportes geht (über 50 % der DMV-Aktiven sind Senioren), wird seitens des Präsidiums jede denkbare Unterstützung geleistet.
Ich trete deshalb nicht in Diskussionen ein, wo der Spitzensport als böser Bube dargestellt wird. Das ist barer Unsinn.
Vielmehr kann man sich mit mir gerne unterhalten, wenn es um die Schaffung einer völlig neuen Basis geht. Mit Familiensport, mit Betriebssport und weiteren innovativen Ideen.
Wir könnten locker 50000 Mitglieder haben, wenn wir von April-September entsprechende kurzweilige Events für Familien anbieten würden. Die Plätze wären mindestens so voll, wie bisher, und etliche Leute würden sich aus Kostengründen überlegen, in die Vereine einzutreten.
Wir könnten ferner diskutieren, ob wir aus solch einer Idee vielleicht sogar "Deutsche Familienmeisterschaften" gebären würden. Alles ist möglich, besonders, wenn es den Leuten Spaß macht.
Schau Dir doch mal den Zustand der Vereine an (Du hattest weiter vorne ein Beispiel gegeben, wo sich früher um Publikum bemüht wurde): Was erleben Freizeitminigolfer im Regelfall? Ein paar Männeken, die fürchterlich wichtig mit Koffer in der Hand um den Platz rennen, Kippen im Mund und Bierflasche auf dem Tisch. In solch einen Verein würde ich meinen Filius nicht gerne geben. Nehmen wir also mal an, dass z.B. ein tolles Fernsehereignis dazu führen würde, dass tags darauf die Plätze knallevoll sind und das Interesse am Verein vorhanden ist: Was würden die Leute denken, die mit großen Erwartungen kommen und dann das Elend sehen, das sich vereinsmäßig auf den Plätzen abspielt? Da paßt Vieles noch nicht zusammen. Deshalb muss sich intensiv um die Vereine bekümmert werden.
Hier passiert im Breitensportbereich durch Seminare derzeitig Einiges. Leider ist aber auch das viel zu wenig und von den paar Leuten zu tragen, die sich ehrenamtlich einbringen. Aufgeben, resignieren oder weiterkämpfen? Ich habe mich fürs Letztere entschieden.
Und Du?
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