Es gibt ja inzwischen die sogenannten Welcome-Cup-Turniere, was ich auch gut finde. Aber ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und professionelle Ausrüstung bei diesen Turnieren gar nicht erst zulassen (höchstens den Schläger). Oder zwei Turniertage mit unterschiedlichen Wertungen, einmal für Hobbyspieler, einmal für "Profis".
Macht doch keinen Sinn, dass ein Hobbyspieler ohne eigene Ausrüstung mit jemandem zusammen spielt, der eine riesige Balltasche mit sich rumschleppt. Oder noch schlimmer: 5 Hobbyspieler und 30 "Profispieler". Das ist in etwa so deprimierend also würde ich in der Fußball-Bundesliga mitspielen.
Ein Hobbyturnier soll vor allem Spaß machen und das tut es nur, wenn auch mal was daneben geht oder auch kuriose Schläge noch irgendwie ins Loch trudeln.
Wie sehen dagegen unsere Turniere aus? Für 95% der Bahnen gibt es genau eine erfolgversprechende Schlagvariante, deren Variablen mit hohem Aufwand an Ballmaterial so weit wie möglich reduziert wird. Damit auch die eher schlechten Schläge noch irgendwie fallen.
Das ist für Hobbyspieler doch total öde anzusehen. Perfektion ist beim Minigolf einfach langweilig für Nicht-Eingeweihte.
Als Jugendlicher haben mir die vereinsinternen Veranstaltungen am meisten Spaß gemacht, die mit eingeschränktem Material gespielt wurden (Einballrunde mit zufällig ausgewähltem Ball), weil dort noch Fantasie gefragt ist.
Oder Runden mit zusätzlichen Hindernissen oder speziellen Vorgaben (Mittelhügel mit Vorbande, V-Hindernis durch die Mitte), so dass man sich spontan neue Schläge überlegen muss oder ganz anders spielt als bisher gewohnt.
Ich finde auch die Normungsbestimmungen ziemlich überflüssig. Viele Plätze haben Hindernisse, die nicht 100% genormt sind. Trotzdem finden dort Turniere statt wie immer. Und die Topspieler müssen sowieso alle Bahnsysteme spielen können.
Wichtig ist doch nur, dass eine Bahn halbwegs berechenbar gespielt werden kann (Stichwort bewegliche Hindernisse oder schadhafte Bahnen). Und da helfen die Normungsbestimmungen auch kaum weiter. Wie viele Rohrhügel gibt es, in denen der Ball fast unkontrolliert herumtrudelt? Die Unterschiede beim Einspielen sind z.T. minimal und trotzdem ist das Ergebnis völlig unterschiedlich.
Selbst als Vereinspieler habe ich kaum noch Lust auf andere Anlagen. Klar gibt es große Unterschiede zwischen den Anlagen, aber die definieren sich doch nur durch drei Faktoren:
- Erhaltungszustand der Bahnen und Banden (Rauhheit, Rost, Verschmutzung)
- Wie schief sind die Platten
- Sind die Hindernisse aus Plastik, Metall oder Faserzement
Vielleicht geht es ja nur mir so, aber ich finde das auf Dauer ganz schön öde.
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