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Alt 05.09.2013, 14:21
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wate wate ist offline
Mensch
 
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Wir haben mal wieder, wie oft in gemeinsamen Präsidiumszeiten eine Übereinstimmung, Michael. Dieser Beitrag von Dir gehört eingerahmt und in jedes Minigolfsitzungszimmer aufgehängt. Auch im Präsidiumszimmer.

Wenn wir nicht mit der Zeit gehen, gehen wir mit der Zeit. Es gehen ohnehin genügend Sportkameraden mit der Zeit, was allerdings der Biologie geschuldet ist. Es kommt leider nichts nach.

Den Sport, den wir aus dem Freizeitvergnügen Minigolf und dem Familienspaß gemacht haben, lockt niemanden mehr in den Verein. Roger hat die Problematik angesprochen: Menschen wollen sich heutzutage nicht mehr in der Masse früherer Jahrzehnte vereinsmäßig binden, schon garnicht, wenn das Vereinsleben gleich Null ist, schon garnicht, wenn sie so viel Zeit für ihren Sport aufwenden müssen, schon garnicht, wenn diese unselige Materialschlacht im Minigolfsport nicht endlich bald aufhört.

Erschwerend kommt hinzu, dass die wenigen Macher in den Vereinen und Verbänden verbraucht sind, illusionslos - sie haben so viel probiert, und es geht trotzdem nur noch rückwärts. Das stumpft ab und bremst die Euphorie.

Auf der anderen Seite hat der Minigolfsport durch clevere Präsidiumsarbeit (Gerd!!!) seinen festen Platz in der Sportlandschaft. Der Spitzensport wird großzügig vom BMI gefördert. Das wiederum bringt natürlich auch wieder Probleme mit sich, da die Stellschrauben bezüglich der Förderungswürdigkeit angezogen werden. Es genügen nicht mehr 10 Nationen bei einer WM. Vor diesem Hintergrund sind z.B. manche WM-Teilnahmen von "Nationen" zu sehen. Ich habe großen Respekt, wie das gelingt, denn wir profitieren letztlich alle davon, wenn die Fördergelder sprudeln. Da in Übersee z.B. niemand unser Minigolf kennt, weil dort Adventuregolf gespielt wird, liegt es auf der Hand, dass wir uns anpassen müssen, wenn wir diese Länder für den Weltverband gewinnen wollen. Hier kommt natürlich auch wieder die Frage des Kommerzes auf. Wer hat etwas davon, wenn Miniatur- oder Betonanlagen in Asien oder Adventuregolfanlagen in Deutschland gebaut werden. Ist die Motivation rein geschäftlich oder im Sinne unseres Sports zu sehen? Die WM in Bad Münder war sicherlich ein Highlight, wenn da nicht gleichzeitig das Problem kontinuierlich rückgehender Mitgliedszahlen, Nachwuchsproblemen, Vereinsauflösungen sowie niedergehender Landesverbände wäre. Landesverbände sind eventuell noch entbehrlich, Vereine und Mitglieder nicht. Herbert schrieb weiter vorne, dass sein Landesverband (NBV) vor Jahren so viele Mitglieder hatte, wie heute der gesamte DMV. Das ist alarmierend, und insofern ist es gut und wichtig, dass diese Diskussion immer und immer wieder geführt wird. Totschlagargument wäre jetzt: Weniger quatschen, sondern anpacken! Aber ohne Plan anpacken bringt nichts.
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