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Kleine Regelkunde Für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis. |
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26.03.2011, 11:02
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Systemkritiker
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Registriert seit: 04.12.2006
Beiträge: 626
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Andere Länder, andere Sitten...
Ich möchte kurz schildern, was mir vor zwei Wochen bei einem Turnier in Dänemark passiert ist und welche Folgen das für mich hatte.
Hierzu vorab zur Information: Jahr für Jahr fahre ich als Teil einer kleinen Hamburger "Reisegruppe" zu einem Turnier in Odense, bei dem der Sport für uns nicht an erster Stelle steht. Im Gegenteil, dadurch, dass in Dänemark in puncto alkoholische Getränke nur das Trinken während der Turnierrunde verboten ist, sprechen wir üblicherweise dem Bier reichlich zu.
Nun habe ich aber während des Turniers tatsächlich meine Spielgruppe verlassen und habe im Gastrobereich während der Runde mein Bier weiter getrunken. Daraufhin wurde ich von einem Schiedsrichter aufgefordert, nicht mehr weiterzuspielen.
Kurze Zeit später bin ich dann noch einmal auf diesen Schiedsrichter zugegangen und habe ihn um Verzeihung gebeten, weil er diese Bestrafung aussprechen musste. Dafür war er mir dankbar und hat mich noch mal darauf hingewiesen, ich sei lange genug dabei, ich wisse doch, man dürfe während der Runde keinen Alkohol verzehren.
Soweit, so gut. Eine knappe Woche später erhalte ich nun aber die Mitteilung, der Vorgang sei dem DMV gemeldet worden mit Hinweis auf den Regelverstoß und der Forderung der nach WMF-Regeln dazugehörigen sechsmonatigen Sperre.
Hierzu nun meine Fragen: wenn man sich selbst nicht an die WMF Regeln hält, also ausdrücklich nur den Alkoholkonsum während der Runde sanktioniert, ist es dann noch angemessen, Sperren nach WMF-Regeln zu fordern? Und hätte mich nicht sogar vor Ort jemand darauf hinweisen müssen, dass dies für mich eine sechsmonatige Sperre zur Folge hat? Zeit genug wäre ja gewesen, habe dem Turnier noch einen Tag als Zuschauer beigewohnt...
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"Er nennt sich vielleicht Kayser, aber er spielt wie ein Bettler." (Hermann Dräger, Philosoph)
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26.03.2011, 21:55
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Moderator Bälle, Material
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Registriert seit: 20.12.2006
Ort: Hessen
Beiträge: 18.512
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Zitat:
Zitat von Der Kayser
Hierzu nun meine Fragen: wenn man sich selbst nicht an die WMF Regeln hält, also ausdrücklich nur den Alkoholkonsum während der Runde sanktioniert, ist es dann noch angemessen, Sperren nach WMF-Regeln zu fordern? Und hätte mich nicht sogar vor Ort jemand darauf hinweisen müssen, dass dies für mich eine sechsmonatige Sperre zur Folge hat? Zeit genug wäre ja gewesen, habe dem Turnier noch einen Tag als Zuschauer beigewohnt...
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Erwartest Du jetzt Mitleid von allen ??
Wie bescheuert muß eigentlich jemand sein, der sich bei legerer Regelauslegung derart dreist noch darüber hinweg setzt und dann argumentiert: Wenn ein bestimmter Regelverstoß tolieriert wird, daß alle anderen dann auch toleriert würden.
Die Strafe geht voll in Ordnung und wegen Dummheit am Schläger hätte man sie eigentlich verdoppeln sollen zumal Du ja irgendwie auch Deutschland im Ausland repräsentierst und mit Verlaub, das war keine gute Reputation.
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Das Leben ist zu kurz, um hindurch zu rasen, wenn man nicht manchmal stehen bleibt und sich umschaut, könnte man es verpassen.
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26.03.2011, 22:03
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Systemkritiker
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Registriert seit: 04.12.2006
Beiträge: 626
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Zitat:
Zitat von pinkydiver
Erwartest Du jetzt Mitleid von allen ??
Wie bescheuert muß eigentlich jemand sein, der sich bei legerer Regelauslegung derart dreist noch darüber hinweg setzt und dann argumentiert: Wenn ein bestimmter Regelverstoß tolieriert wird, daß alle anderen dann auch toleriert würden.
Die Strafe geht voll in Ordnung und wegen Dummheit am Schläger hätte man sie eigentlich verdoppeln sollen zumal Du ja irgendwie auch Deutschland im Ausland repräsentierst und mit Verlaub, das war keine gute Reputation.
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Mitleid nicht, aber ein wenig Sachlichkeit wäre nicht schlecht.
Ich wollte zur Diskussion stellen: kann man Sanktionen nach WMF-Sportordnung fordern, wenn man den wesentlichen Teil der zu Grunde liegenden Regel missachtet?
Außerdem: muss ein disqualifizierter Spieler auf eine drohende Sperre hingewisen werden?
Und noch außerdem: sollte man mit Steinen werfen, wenn man im Glashaus sitzt, Stichwort: 'Dummheit am Schläger'?
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"Er nennt sich vielleicht Kayser, aber er spielt wie ein Bettler." (Hermann Dräger, Philosoph)
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26.03.2011, 22:12
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Moderator Bälle, Material
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Registriert seit: 20.12.2006
Ort: Hessen
Beiträge: 18.512
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Zitat:
Zitat von Der Kayser
Mitleid nicht, aber ein wenig Sachlichkeit wäre nicht schlecht.
Ich wollte zur Diskussion stellen: kann man Sanktionen nach WMF-Sportordnung fordern, wenn man den wesentlichen Teil der zu Grunde liegenden Regel missachtet?
Außerdem: muss ein disqualifizierter Spieler auf eine drohende Sperre hingewisen werden?
Und noch außerdem: sollte man mit Steinen werfen, wenn man im Glashaus sitzt, Stichwort: 'Dummheit am Schläger'?
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zu 1:
Klares Ja - eigentlich gibt es keinen Ermessensspielraum bei dieser Regelauslegung obwohl es auch in Deutschland bei Pokalturnieren so vielfach gehandhabt wird. Und irgendwann ist die Toleranz überschritten. Das ist das gleiche wenn sie dich im Straßenverkehr mit 10 km/h zu viel blitzen und anhalten, der Polizist dich belehrt und dann ohne Zahlung der Buße weiter fahren läßt, ein anderer ber mit 20 km/h zu viel blechen muß
zu 2:
Du mußt nicht darauf hingewiesen werden, die Konsequenzen sind primär im WMF und DMV Regelwerk niedergelegt und es gilt wie in allen rechtsfragen der Grundsatz: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.
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26.03.2011, 22:24
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Systemkritiker
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Registriert seit: 04.12.2006
Beiträge: 626
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Zitat:
Zitat von pinkydiver
[..] Und irgendwann ist die Toleranz überschritten. [...]
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Eben nicht. Ich zitiere mal das WMF-Regelwerk:
Zitat:
18.7 A D+5 penalty can be declared for any kind of heavy infringement, even if the player has not received any other penalty previously. It must be declared if:
[...] h) the player smokes on the course, or consumes- carries along or is playing under the influence of alcoholic beverages/food during the tournament
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Nun ignoriert man diese Regel komplett, lässt jeden machen was er will, reduziert das ganze auf den eigenen Grundsatz "Kein Alkoholkonsum während der Runde" und zeigt in diesem Punkt 0 Toleranz.
Das hat doch mit dem Überschreiten einer Toleranz nichts zu tun...
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26.03.2011, 22:37
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Moderator Bälle, Material
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Registriert seit: 20.12.2006
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Beiträge: 18.512
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Zitat:
Zitat von Der Kayser
Nun ignoriert man diese Regel komplett, lässt jeden machen was er will, reduziert das ganze auf den eigenen Grundsatz "Kein Alkoholkonsum während der Runde" und zeigt in diesem Punkt 0 Toleranz.
Das hat doch mit dem Überschreiten einer Toleranz nichts zu tun...
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Ich Habe doch schon gesagt, eigentlich ist es ein No-GO Alkoholkunsum zwischen den Runden zu tolerieren, aber wenn es nun schon so gehandhabt wurde ist eben die Toleranz überschritten, wenn jmd während der Runde sein Spiel unterbricht um die Bar aufzusuchen um ein Bier zu trinken.
Die Tatsache an sich, daß Du Dein Spiel unterbrichst um dich an die Bar zu setzen ist schon ein Regelverstoß (auch ohne Alkoholkunsum) , der das D- zur Folge haben kann. Spiel Unterbrechungen sind nur nach Abmeldung aus triftigem Grund (z.B. Toilettengang) beim Schiri erlaubt .
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26.03.2011, 22:06
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Systemkritiker
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Registriert seit: 04.12.2006
Beiträge: 626
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Zitat:
Zitat von pinkydiver
[...]legerer Regelauslegung[...]
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Ist es wirklich einfach 'legere Regelauslegung', wenn man den Grundgedanken einer Regel (z.B. in etwa 'keine Besoffenen bei Turnieren') auf einen eigenen Gedanken ('kein Alkoholkonsum während der Runde') reduziert?
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06.04.2011, 00:23
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Systemkritiker
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Registriert seit: 01.03.2008
Ort: Eupen
Beiträge: 644
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Zitat:
Zitat von Der Kayser
Ich möchte kurz schildern, was mir vor zwei Wochen bei einem Turnier in Dänemark passiert ist und welche Folgen das für mich hatte.
Hierzu vorab zur Information: Jahr für Jahr fahre ich als Teil einer kleinen Hamburger "Reisegruppe" zu einem Turnier in Odense, bei dem der Sport für uns nicht an erster Stelle steht. Im Gegenteil, dadurch, dass in Dänemark in puncto alkoholische Getränke nur das Trinken während der Turnierrunde verboten ist, sprechen wir üblicherweise dem Bier reichlich zu.
Nun habe ich aber während des Turniers tatsächlich meine Spielgruppe verlassen und habe im Gastrobereich während der Runde mein Bier weiter getrunken. Daraufhin wurde ich von einem Schiedsrichter aufgefordert, nicht mehr weiterzuspielen.
Kurze Zeit später bin ich dann noch einmal auf diesen Schiedsrichter zugegangen und habe ihn um Verzeihung gebeten, weil er diese Bestrafung aussprechen musste. Dafür war er mir dankbar und hat mich noch mal darauf hingewiesen, ich sei lange genug dabei, ich wisse doch, man dürfe während der Runde keinen Alkohol verzehren.
Soweit, so gut. Eine knappe Woche später erhalte ich nun aber die Mitteilung, der Vorgang sei dem DMV gemeldet worden mit Hinweis auf den Regelverstoß und der Forderung der nach WMF-Regeln dazugehörigen sechsmonatigen Sperre.
Hierzu nun meine Fragen: wenn man sich selbst nicht an die WMF Regeln hält, also ausdrücklich nur den Alkoholkonsum während der Runde sanktioniert, ist es dann noch angemessen, Sperren nach WMF-Regeln zu fordern? Und hätte mich nicht sogar vor Ort jemand darauf hinweisen müssen, dass dies für mich eine sechsmonatige Sperre zur Folge hat? Zeit genug wäre ja gewesen, habe dem Turnier noch einen Tag als Zuschauer beigewohnt...
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In Belgien würde wahrscheinlich ähnlich gehandelt. Alkohol zwischen den Rundenist geduldet aber nicht während.
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