In Großstädten gibt es eine Vielfalt an sportlichen Angeboten. Darunter leiden in erster Linie die sogenannten Randsportarten. Der FC Bayern ist im Schatten des in München viel beliebteren Fußballclubs 1860 München 1965 ins Bild gerückt. Damals schafften die Bayern mit Borussia Mönchengladbach den Bundesligaaufstieg. Sie hatten einen großartigen Trainer (Cajkowski) und tolle Spieler, die ein Jahrzehnt lang das Maß aller Dinge sein sollten (Maier, Breitner, Schwarzenbeck, Beckenbauer, Müller ....). Dass sich bei Bayern etwas entwickelt hat, lag daran, dass diese Spieler gehalten werden konnten, was für die gute Geschäftspolitik des FC Bayern spricht. Vielleicht wurde dieser Umstand dadurch begünstigt, dass in Bayern die Dinge schon immer ihren eigenen Weg gelaufen sind. Daher rührt auch der Spruch: "Mir soan mir!" Die Bayern sind halt ein eigenes Volk.
Dass sich in der Hauptstadt Berlin nichts entwickelt, liegt zum einen daran, dass es in dieser Stadt eben keine konzentrierte Verbundenheit zum Fußball gibt. Da sind die Eisbären, jetzt die Füchse, während die alte Dame Hertha längst grau geworden ist. Es hat lange gedauert, bis das marode Olympiastadion endlich mal renoviert wurde, auch sowas wäre in München undenkbar gewesen.
In Hamburg lebt dagegen die Tradition HSV, hervorgegangen am Rothenbaum mit den beiden Seelers Uwe und Dieter, den beiden Dörfels, Willi Schulz .... Dass die Mannschaft letztes Jahr gegen den Abstieg spielte, ändert nichts daran. Und warum sollte eine Mannschaft, die als einzige von Anbeginn (1963) in der Bundesliga dabei ist, nicht auch mal gegen den Abstieg spielen?
Letztendlich bestimmt nicht mehr die Tradition den Werdegang der Clubs, sondern einzig die Kohle. "Gewachsene" Mannschaften wird es keine mehr gegen, weil die besten Spieler sofort weggekauft werden. Fußball ist ein Geschäft geworden, und nur die ganz Harten kommen in Garten.