Machen wir uns nichts vor: Die Katastrophe in Japan hat Wertvorstellungen verschoben. Es ist schlimm, wenn politische Parteien hieraus ihren Nutzen ziehen wollen. Was blieb Angela Merkel, ganz bestimmt nicht meine Lieblingskanzlerin, anderes übrig, als Konsequenzen für die deutschen AKW anzukündigen? Hätte sie nichts gesagt, wäre sie noch schärfer attackiert worden. Es geht vielen unserer Politiker überhaupt nicht um das Schicksal der Menschen in Japan, sondern nur um die Sicherung der eigenen Pfründe. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Grünen, die seit Jahrzehnten gegen die Atomenergie wettern, in der Wählergunst profitiert haben. Wie sehr das eine Momentaufnahme bleibt, werden die Grünen nun in der Regierungsverantwortung erleben. Wenn nicht alles durchsetzbar ist, wogegen in der Opposition so schön geschimpft werden konnte. Solange an der Spitze der Grünen Leute wie Trittin, Künast, Roth und Özdemir das Sagen haben, ist mir wegen des raschen Niedergangs dieser Partei nicht bange - er kommt schneller, als gedacht. Allerdings scheint mir der neue badenwürttembergische Ministerpräsident ein Mensch zu sein, der sich wohltuend von vorgenannten Politikern abhebt. Ich drücke ihm die Daumen, glaube aber nicht, dass Grün-Rot eine volle Amtszeit durchhält. Dafür wird auch der Juniorpartner SPD sorgen.
