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Dies & Das Hier kann über aktuelle Ereignisse diskutiert werden oder über Dinge, die ansonsten interessieren. Jeder kann Diskussionen eröffnen oder sich daran beteiligen. Privatgespräche bitte ausschließlich im 'Stammtisch' führen. |
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02.01.2015, 12:09
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Registriert seit: 29.11.2006
Ort: Frankfurt/M.
Beiträge: 1.607
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@ michelino:
wir sind gar nicht sooo weit auseinander wie du anscheinend vermutest.
Ich differenziere lediglich zwischen
a. der Information über eine Religion bzw. alle Hauptreligionen, und
b. der Hinführung zu einer bestimmten Glaubensrichtung
Religionsuntericht der herkömlichen Art hat doch immer mehr oder weniger unterschwellig das Ziel die Kinder zu einem bestimmten Glauben hin zu führen (mehr oder weniger gut getarntes Missionieren)
Demgegenüber sehe ich die sachliche Information über Glaubensinhalte und Grundlagen aller Religionen. (wobei man schlußendlich nur zu der Erkenntnis kommen würde, dass die Inhalte eigentlich immer sehr ähnlich sind) Gegen diese Informationen ist überhaupt nichts einzuwenden.
Zu dieser Kopftuchgeschichte: wenn das Kopftuchverbot die Rettung der abendländischen Kultur- und Wertegemeinschaft bedeutet, kanns nicht weit her sein mit der Kultur.
(Empfehle in diesem Zusammenhang übrigens sich mal den sog. Cruzifix-Streit anzusehen!!! Da wird genau andersrum argumentiert...aber klar ist ja auch ein "christliches" Symbol.)
Ernsthaft: ich kann die sog. "christlichen" Werte auch leben ohne Kreuz, Halbmond oder sonstigen -teilweise karnevalistisch anmutenden- Mummenschanz.
[btw: der Focus ist schon immer Bildungslektüre für Flachdenker gewesen die lieber bunte Bildchen und Diagramme gucken, statt zu lesen. Das ist der drohende Untergang des Abendlandes.  ]
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SiegNatur !
Geändert von MAXX (02.01.2015 um 12:16 Uhr).
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02.01.2015, 12:40
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Mensch
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Registriert seit: 20.11.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 15.292
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Mir ist eine Welt mit Gott lieber, als eine Welt ohne Gott, und mir ist es auch lieber, dass ich meine Kinder auf den Weg bringe und niemand anders querschießt. Mit dem Glauben an Gott und mit der christlichen Lehre verbinden sich so viele wunderbare Dinge, die für ein Kind sehr viel wichtiger sind, als Level 176 auf einem Handyspiel. Weihnachten zum Beispiel, und das ganze Drumherum. Warum soll man den Kindern den Glauben nehmen? An was sollen sie denn ansonsten glauben? Dass sie in einer Gesellschaft ohne Traditionen und Glauben Level 177 erreichen? Ist denn wirklich alles, was uns mal wert und wichtig war schlecht? Muss denn jede sich davon abwendende Neuerung gut sein? Ich finde es erschreckend, wie sich die Gesellschaft immer mehr vom Leben wegwendet und in eine virtuelle Luftblase eintaucht. In unserem Staat ist die Kirche fester Bestandteil, und der christliche Glaube an Gott ist weniger schädlich als 1 Stunde DSDS oder 30 Minuten Dschungelcamp. Wer gegen Hinerziehung zum Christentum ist, kann aus der Kirche austreten und seine Kinder so erziehen, wie er das möchte. Aber dieses System der Allgemeinheit überstülpen zu wollen, finde ich schon sehr abenteuerlich.
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02.01.2015, 23:38
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Registriert seit: 29.11.2006
Ort: Frankfurt/M.
Beiträge: 1.607
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Zitat:
Zitat von wate
In unserem Staat ist die Kirche fester Bestandteil, und der christliche Glaube an Gott ist weniger schädlich als 1 Stunde DSDS oder 30 Minuten Dschungelcamp.
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"In unserem Staat ist der Koran fester Bestandteil, und der islamische Glaube an Allah ist weniger schädlich als 1 Stunde DSDS oder 30 Minuten Dschungelcamp." sprach der salafistischer ISIS-Kämpfer (und verbot Musik und TV)
Kurzum: wieso wird eigentlich immer so getan, als ob der sog "christliche" Glaube der einzige sei, der Mitmenschlichkeit, Nächstenliebe soziale und caritative Werte vermittelt? All das findet sich in anderen Religionen auch.
Man braucht doch nur mal etwas genauer hinschauen bei den Christen: da gibts die Evangelen, die Katholiken, die Apostolischen, die Neu-Apostolischen, die Freikirchlichen und wenn ich nachdenke bestimmt noch n paar mehr Gruppierungen. Wer oder was vertritt denn nun den "richtigen" christlichen Glauben ?
Nach über 2000 Jahren bekommen es jetzt die zwei größten dieser Gruppierungen (ev. u. kath.) endlich langsam hin sich einer ökumenischen Denk- und Handelsweise anzunähern.
Nach über 2000 Jahren beginnen bei den Katholiken die ersten zaghaften Versuche Frauen als gleichwertige Lebewesen anzusehen.
Noch vor 50 Jahren (ein Wimpernschlag in der mesnchlichen Existenz) mussten meine Großeltern apostolischen Glaubens noch nach Geschlechtern getrennt rechts/links in der Kirche sitzen. (weis ncht ob das noch immer so ist)
Zitat:
Aber dieses System der Allgemeinheit überstülpen zu wollen, finde ich schon sehr abenteuerlich.
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und wer versucht das? btw: zur Allgemeinheit gehören eben auch die hier friedlich lebenden Andersgläubigen.
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SiegNatur !
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03.01.2015, 06:23
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Mensch
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Registriert seit: 20.11.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 15.292
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Noch einmal: Wir leben in Deutschland.
Amüsiert bin ich, dass Du der katholischen Kirche Frauenfeindlichkeit und (weiter vorne) Mummenschanz vorhältst. Trifft das nicht im besonderen Maße auf den Islam zu? Kommt dort nicht auch noch die Menschenfeindlichkeit und Aggression hinzu, die die Christen seit den Kreuzzügen längst abgelegt hatten? Der Leipziger Imam Hassan Dabbagh weigert sich, Frauen die Hand zu geben. Soll das die gleichberechtigte Alternative zu unserer christlichen Lehre sein?
Und ich finde es toll, dass es innerhalb der Christengemeinde verschiedene Gruppierungen gibt, solange der Dialog untereinander weiterbringt. Denn alle haben die gleiche Richtung.
Auch der Islam hat übrigens eine Richtung: Weltherrschaft. Der Islam als Gottesstaat, und neben Allah darf es keine gleichwertigen Götter geben. Wer den Propheten karikiert oder bezweifelt, wird mit dem Todesbann belegt und zum Morden freigegeben.
Dass ein Großteil der muslimischen Bevölkerung in Deutschland ihren Glauben anders lebt, freut mich sehr, doch die Rattenfänger und Scharfmacher sind längst unter uns, wie man auch am Beispiel der Scharia-Polizei kürzlich in Wuppertal gesehen hat.
Ich kann auch unterscheiden zwischen Islam und islamischem Terror, doch genau hier liegt das Problem: Was würde wohl passieren, wenn Terroristen im Namen Jesu Andersdenkenden öffentlich die Köpfe abschneiden würden?
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03.01.2015, 09:21
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Aufreißertyp
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Registriert seit: 26.12.2006
Ort: Winnenden
Beiträge: 1.211
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Zitat:
Zitat von wate
Auch der Islam hat übrigens eine Richtung: Weltherrschaft.
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Und wie heißt es doch bei Matthäus, Kapitel 28, Vers 18:
"Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker."
Wenn ich will, kann ich auch der christlichen Lehre Weltherrschaftsziele unterstellen. Gemeint ist das natürlich anders, gewaltlos, mit Überzeugungskraft. Auch der Koran, den ich zugegebenermaßen nur stellenweise kenne, gibt überwiegend Botschaft zur Gewaltlosigkeit.
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03.01.2015, 09:45
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Mensch
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Registriert seit: 20.11.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 15.292
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Wie Du schreibst, ist das anders gemeint, außerdem kann ich in unserer Kirche keine Gewalt ausmachen. Insofern ist Religion das eine, wie man sie praktiziert, das andere.
Ich habe Respekt vor Menschen mit anderem Glauben, doch ich verabscheue jegliche Gewalt und Rattenfängerei.
Wer sich mit dem Islam näher auseinandersetzt, wird feststellen, dass Islam und Menschenrechte zu kontroversen Ansichten führen. Religiösen Minderheiten wird nach islamischem Recht schlichtweg die Existenz abgesprochen, und obwohl christliche und jüdsiche Minderheiten anerkannt sind, ist deren Stellung in Krisensituationen prekär und ihre Exitenz gefährdet. Die Abkehr vom Islam, früher mit der Todesstrafe geahndet, wird auch heute noch streng verfolgt. Andere muslimisch geprägte Religionsgemeinschaften werden diskriminiert.
Im Privatrecht bestehen diskriminierende Vorschriften gegenüber Nicht-Muslimen. So sind Eheschliessungen in gewissen Konstellationen untersagt: Einer muslimischen Frau ist es nicht erlaubt, einen Nicht-Muslim zu heiraten; ein Muslim darf ausser Musliminnen allerhöchstens eine Jüdin oder Christin ehelichen. Ein Erbrecht zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen wird grundsätzlich nicht anerkannt.
Bei Leugnung der Existenz Gottes, der Ablehnung des Islams sowie bei Kritik am Koran oder islamischen Autoritäten ist nach der Meinung von konservativen islamischen Gelehrten die Todesstrafe zu verhängen. Nicht überall haben diese Ansichten Eingang ins nationale Strafrecht gefunden: So werden blasphemische Äusserungen etwa in Algerien oder Jordanien "nur" mit Haft bestraft. Andere Staaten wie Afghanistan, Ägypten, Pakistan oder Saudi Arabien sehen indes die Todesstrafe vor.
Wir können hier stundenlang über die drohende Islamisierung des Abendlandes diskutieren, müßten uns allerdings zunächst mal mit der Bewegung PEGIDA auseinandersetzen, weil unter derem Deckmantel die Nazis für Stimmung sorgen. So kann man mit diesem Thema nicht umgehen, und wer sich diesen Deppen anschließt, leistet braunem Gedankengut Vorschub.
Bei dieser Gelegenheit schäme ich mich mal heute vormittag für einen oder mehrere Deppen, die in einem Flüchtlingsheim Nähe Bad Oldesloe eine Rauchbombe geschmissen haben. Untergebracht waren 6 Flüchtlingsfamilien aus Syrien. Passiert ist den Menschen zum Glück nichts.
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03.01.2015, 13:26
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Anfänger
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Registriert seit: 02.01.2015
Beiträge: 4
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Zitat:
Zitat von wate
Wie Du schreibst, ist das anders gemeint, außerdem kann ich in unserer Kirche keine Gewalt ausmachen. Insofern ist Religion das eine, wie man sie praktiziert, das andere.
Ich habe Respekt vor Menschen mit anderem Glauben, doch ich verabscheue jegliche Gewalt und Rattenfängerei.
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Auch im Christentum gibt es Gruppen, die die Lehre anders als der Durchschnitt interpretieren. In den USA gibt es stellenweise sehr agressive Gruppen, die gegen Homosexuelle und Frauen, die Abtreibungen hatten, hetzen. Auch Uganda, ein Land, in dem 85% Christen leben, ist kein schöner Platz für Homosexuelle. Es hängt nicht nur an der speziellen Religion, sondern hat eher etwas mit der Bildung zu tun.
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03.01.2015, 10:24
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Zitat:
Zitat von Michelino
Und wie heißt es doch bei Matthäus, Kapitel 28, Vers 18:
"Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker."
Wenn ich will, kann ich auch der christlichen Lehre Weltherrschaftsziele unterstellen. Gemeint ist das natürlich anders, gewaltlos, mit Überzeugungskraft. Auch der Koran, den ich zugegebenermaßen nur stellenweise kenne, gibt überwiegend Botschaft zur Gewaltlosigkeit.
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So isses. In allen Religionen gibt es Mißstände und/oder Fehlinterpretationen und genau das ist für mich der Grund dafür zu sein, dass an staatlichen Schulen eben kein auf eine bestimmte Religion ausgerichteter Unterricht stattfindet.
Es macht auch keinen Sinn, sich gegenseitig die aktuellen und vergangenen Fehler/Versäumnisse/Mißstände vorzuhalten (bin an dieser Diskussionsrichtung zugegebnermaßen nicht ganz unschuldig), sondern sinnvoller wären Aufklärung und Information...Bildung eben.
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SiegNatur !
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