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Dies & Das Hier kann über aktuelle Ereignisse diskutiert werden oder über Dinge, die ansonsten interessieren. Jeder kann Diskussionen eröffnen oder sich daran beteiligen. Privatgespräche bitte ausschließlich im 'Stammtisch' führen. |
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10.11.2007, 16:39
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Registriert seit: 29.11.2006
Ort: Frankfurt/M.
Beiträge: 1.607
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Zitat:
Zitat von wate
Ich muß Dir nicht sagen, wie drastisch im Augenblick die Lebensmittelpreise in die Höhe gehen, wie teuer der Sprit zurzeit ist.
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ach nee!? Und das alles ohne die Lohnerhöhung bei den Lokführern und bezahlen müssen die den teureren Lebensunterhalt nämlich auch.
Zitat:
Die armen Lokführer sollten bitte nicht vergessen, daß sie einen festen Arbeitsplatz haben. Darum würden sie schätzungsweise zwei Millionen Menschen in Deutschland beneiden.
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das ist genau die Argumentation, die in den letzten 30 Jahren die Gewerkschaften zu verängstigten Ar***kriechern gemacht hat. Die Kaufkraft deutscher Arbeitnehmer ist in den letzten 15 Jahren real gesunken!!!!!
Und ein Hinweis darauf, dass es anderen noch schlechter geht ist ja wohl schlicht ein Hohn; oder willste noch mehr HartzIV-Empfänger? (wer bezahlt denn die eigentlich? ) Wir brauchen uns gar nicht wundern, wenn manch einer einfach keinen Bock auf Arbeit hat; muß er doch trotz Vollzeitbeschäftigung sowieso zum "Sozialamt".
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SiegNatur !
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10.11.2007, 22:31
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R.I.P.
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Registriert seit: 10.12.2006
Ort: 1.Etage; rechte Wohnung
Beiträge: 4.843
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...mich nervt das alles so langsam...
Ich stehe 100% hinter den Forderungen der Lokführer und will das auch gerne erklären:
1. Wenn die Lokführer eine "saftige" Lohnerhöhung wollen, dann wären sie doch wohl nicht so blöd und würden erst einmal brav 5% fordern ? Am Ende kämen dann nämlich lächerliche 2% raus.
2. Geht es denn tatsächlich um eine Lohnerhöhung oder wollen sie damit vielleicht nur den Druck auf ihre Forderung nach einem eigenen Tarifvertrag erhöhen  ? Und bye the way: diese traditionsbehaftete Gewerkschaft vertritt rund ein Drittel aller Lokführer.
3. Was mir wirklich ganz, ganz übelst aufstösst ist aber folgendes:
Als der öffentliche Nahverkehr ("Menschenbeförderung") bestreikt wurde, haben die DEUTSCHE BAHN Bosse es nicht einmal für nötig gehalten sich mit den Forderungen auseinanderzusetzen - jetzt darf (...!...) der Güterverkehr ("Wirtschaftsinteressen") bestreikt werden - und plötzlich werden die Bosse hektisch...!?
Ein Schelm, der sich Böses dabei denkt - aber anscheinend denken noch nicht genügend Menschen wirklich nach...
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"Neue Besen kehren gut - aber die Alten wissen, wo der Dreck steckt !"
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11.11.2007, 10:33
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La chère pleine, Moderatorin
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Registriert seit: 06.12.2006
Beiträge: 2.473
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Ich finde die Forderungen total überzogen. Wenn ich hier lese das die an 2 Wochenenden arbeiten müssen, dann könnte ich lachen. Wir im Handel müssen jeden Samstag ran und jetzt zur Weihnachstzeit sogar jeden Sonntag. Wir haben Samstags bis Mitternacht geöffnet. In der Woche haben immer mehr Läden länger als 20 Uhr offen. Wir verdienen deutlich weniger als die armen Lokführer.
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Wer nie einen Hund gehabt hat, weiß nicht, was Lieben und Geliebt werden heißt.
Arthur Schopenhauer, (1788 - 1860)
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11.11.2007, 13:46
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Registriert seit: 29.11.2006
Ort: Frankfurt/M.
Beiträge: 1.607
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Zitat:
Zitat von Struppi
Ich finde die Forderungen total überzogen.
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naja, wie hier schon mehrfach beschrieben und begründet gehts ja da gar nicht so sehr um diese Erhöhung. Was wirklich dahinter steht, ist ja schon erörtert. Im Übrigen wurde gestern schon erstmalig von dieser hohen Forderung was zurückgenommen. Also alles kein Grund sich nur an dieser Prozentzahl festzubeissen; das ist natürlich einfach, wenn man sich nur an diesem einen Punkt aufhängt und gar nicht hinguckt, um was es wirklich geht.
Zitat:
Wir verdienen deutlich weniger als die armen Lokführer.
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dann macht was dagegen!
Der Hinweis wie arm man doch selber sei ist ja wohl -auch wie oben schon mal beschrieben- kein Grund, dass es anderen auch so ergehen muß, oder die sich das auch gefallen lassen müssen.
Genau so gut könnte ich schreiben: "Was jammerst du eigentlich, sei doch froh, dass du Arbeit hast/nicht Hartz-Empfängerin bist, usw usw.".
Merkste was? Dieses "mir/anderen geht es noch schlechter" führt zu einer immer weiter nach unten drehenden Spirale. Das hatten wir die letzten zwei bis drei Jahrzehnte schon, und genau deshalb ist die reale Kaufkraft gesunken, immer mehr müssen trotz 8 und mehr Stunden Arbeit zum Sozialamt und die Schere zwischen Arm und Reich geht noch weiter auseinander.
Es ist höchste Zeit, dass damit endlich mal wieder Schluß ist. Und was glaubst du eigentlich, wo die Preiserhöhungen der letzten Monate z.B. im Lebensmittelhandel hinfließen?
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Und was diesen eigenständigen Tarifvertrag anbelangt, so hat das auch seine Berechtigung.
Immer mehr Arbeitgeber sind in den letzten Jahren aus den Flächentarifverträgen ausgestiegen, um weniger bezahlen zu müssen oder die Arbeitszeiten bei gleichem Lohn erhöhen zu können (was ja auch real eine Lohnsenkung ist). Jetzt kommt das mal von der anderen Seite, nämlich den Arbeitnehmern, die da sagen: "Nee, was Transnet und Co da ausgehandelt haben ist uns zu wenig. Jetzt steigen wir da mal aus", und schon ist das Geschrei groß.
Und das dem Mehdorn und den Politheinis (hauptsächlich dem Beck dieser fleischgewordenen Schlaftablette) das ein Dorn im Auge ist, ist klar nachzuvollziehen: eine starke, selbstbewusste und erfolgreiche Gewerkschaft innerhalb der Bahn macht sich eben schlecht beim angestrebten Börsengang.
Übrigens: die Pilotenvereinigung "Cokpit" und die Krankenhausärzte im Marburger Bund haben das schon erfolgreich durchgezogen. Wenn man von den Arbeitnehmern einerseits immer mehr "Flexibilität" (bei Geld und Arbeitszeit) bezogen auf den einzelnen Betrieb und Standort einfordert, ist es nur logische Konsequenz das dieses auch flexiblere, kleinere Verhandlungspartner hervorbringt. Und diese Entwicklung wird sich -zu Recht- noch verschärfen.
Ich finde, es lohnt sich, sich einfach mal die Mühe zu machen und nachgucken, was hinter all dem nach aussen getragenen Prozentzahlen wirklich steckt, und wie das in größeren zeitlichen Abläufen einzuordnen ist. Klar, wenn ich ohne Hintergrundwissen nur höre "30% Lohnerhöhung" denke ich auch die spinnen; aber das ist eben nur die halbe Wahrheit.
Mit so einer gezielten Des- bzw. Minderinformation wird versucht die -sowieso schon fast nicht mehr vorhandene- Solidarität von Arbeitnehmern weiter zu schwächen. (Wie auch hier deutlich erkennbar)
Der "Gegner" sind nicht die Lokführer; die wahren Gegner sitzen ganz woanders.
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SiegNatur !
Geändert von MAXX (11.11.2007 um 14:01 Uhr).
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11.11.2007, 14:14
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Revoluzzer
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Registriert seit: 14.12.2006
Ort: Mittelfranken
Beiträge: 363
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Das Vergleichen bringt nicht allzuviel. Genauso gut wie man Vergleiche mit Hartz IV Empfängern anstellt könnte man mit der Entwicklung der Managergehälter oder der geplanten Diätenerhöhung unserer Volksvertreter vergleichen.
Und bei der Berufswahl ist in den meisten Fällen vorprogrammiert, welche Berufe Wochenenddienst vorsehen oder nicht, dafür gibt es dann an anderen Tagen frei.
Zur Frage selbst: Ich hatte keine Probleme, da ich öffentliche Verkehrsmittel unanhängig von Bahn benutzen kann.
Ein Streik "bringt" nur dann was, wenn möglichst viele Leute betroffen und dadurch darauf aufmerksam werden. Wie C.F. schreibt ist in der Tat auffällig, dass man die Bestreikung des Personennahverkehrs ("die Leute sollen oder müssen eben selbst einen Weg finden, an ihren Arbeitsplatz zu kommen") relativ gelassen hinnahm- jetzt bei der Bestreikung des Güterverkehrs haben die Unternehmen innerhalb kürzester Zeit Millionen Umsatzverluste - für mich reiner Populismus;
nur gut, dass bald Weihnachten ist, die Deutschen gelten ja als sehr spendenfreudig.
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11.11.2007, 16:41
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La chère pleine, Moderatorin
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Registriert seit: 06.12.2006
Beiträge: 2.473
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Ich werde mich hüten zu jammern, ich mache meine Arbeit gerne und ich weiß nur zu gut wenn man von Harzt4 leben muß, wenn Dein Gehalt gnadenlos angerechnet wird. Das ist gewiß alles kein Zuckerschlecken. 
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Wer nie einen Hund gehabt hat, weiß nicht, was Lieben und Geliebt werden heißt.
Arthur Schopenhauer, (1788 - 1860)
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11.11.2007, 18:01
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Registriert seit: 29.11.2006
Ort: Frankfurt/M.
Beiträge: 1.607
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Zitat:
Zitat von Struppi
Ich werde mich hüten zu jammern, ich mache meine Arbeit gerne und ich weiß nur zu gut wenn man von Harzt4 leben muß, wenn Dein Gehalt gnadenlos angerechnet wird. Das ist gewiß alles kein Zuckerschlecken. 
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sach ich doch!  Und deswegen brauchen wir auch nicht noch zusätzlich 'n paar Lokführer denen das Verdiente nicht mehr reicht um ihre Familien durchzbringen, und die deshalb auch auf die sog. "Lohnersatzleistungen" (sehr sinniges Wort, gelle! ) angewiesen sind.
Und wenn sich die GDL'er -zumindest teileise- mit ihrer Hartnäckigkeit durchsetzen, kann das positive Signalwirkung auch auf die AN-Vertretunger/Tarifpartner anderer Branchen und Berufe (z.B. im Einzelhandel) haben.
Ich schätze mal, wenn die ihren eigenständigen TV -der ja eigentlich der wirkliche "Knackpunkt" ist- durchkriegen, sind sie sogar mit ner Lohnerhöhung die weit unter 10% liegt zufrieden.
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SiegNatur !
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14.11.2007, 11:18
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R.I.P.
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Registriert seit: 10.12.2006
Ort: 1.Etage; rechte Wohnung
Beiträge: 4.843
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Zitat:
Zitat von cebolon
...nur gut, dass bald Weihnachten ist, die Deutschen gelten ja als sehr spendenfreudig.
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Na ja, cebolon, darf ich dich dann mal auf folgendes aufmerksam machen ?
Hamburger Sparkasse (BLZ 200 505 50)
Kontonr. 1230 122 226 (<--*bitte anklick*   )
Mit einer Spende könntest du mir so richtig weh tun...---
@Struppi
Zitat:
Zitat von Struppi
Ich werde mich hüten zu jammern, ich mache meine Arbeit gerne und ich weiß nur zu gut wenn man von Harzt4 leben muß, wenn Dein Gehalt gnadenlos angerechnet wird. Das ist gewiß alles kein Zuckerschlecken. 
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Ich vermag deine (Existenz-)Ängste erahnen - mir geht es ähnlich.
Zum ersten Mal habe ich mir darüber Gedanken gemacht, als Anfang der 80`iger Jahre bekannt wurde, dass polnische Hilfsarbeiter für 4 DM Stundenlohn (= 2 €uro ) im Duisburger Hafen arbeiten.
Ende der 80´iger Jahre kam dann die Wiedervereinigung - ein an und für sich freudiges Ereignis. Aber zur gleichen Zeit stagnierte die westliche (...nicht nur deutsche...) Wirtschaft; die Erweiterung der EU wurde vorangetrieben und ganz Deutschland musste die "ehemaligen Siegermächte" ordentlich schmieren, damit sie den Einheitsbestrebungen zustimmten.
Wirtschaftliche Rezession; Reparationsschulden; Einwanderungsschwemme und Zahlmeister der EU - ich finde das haben wir insgesammt trotzdem ganz ordentlich über die Bühne bekommen - oder ?
Den Ostdeutschen wurde versprochen das ihre Löhne mit der Zeit den westdeutschen Löhnen " angeglichen" werden. Mahner haben schon derzeit darauf aufmerksam gemacht, dass eine solche Angleichung nicht unbedingt mit einem "Verdienst-Plus" der Ostdeutschen gleichzusetzen ist ? Der westdeutsche Arbeiter und Angestellte hat seid etwa zwanzig Jahren (trotz Inflation) keine Lohnerhöhung mehr bekommen. Es wurden zugunsten der Wirtschaft Feiertage gestrichen (..."um Arbeitsplätze zu sichern"...); die Gewerkschaften beschränkten sich (...bis heute...) auf sporadische Streiks um ihre eigene Existenzberechtigung aufrecht zu erhalten. Sämtliche Flächentarifverträge wurden unterminiert oder gar ausser Kraft gesetzt - Arbeitsplätze hat das aber nachweislich nicht geschaffen ?
Und nun kommt ein mir völlig unerklärliches Phänomen dazu: die Globalisierung der Wirtschaft !
<GEIZ IST BILLIG> - die Deutschen kauften & kaufen wie blöd Billigprodukte aus Fernost, obwohl der Dümmste der Dummen sich ausrechen kann, was das für die heimische Wirtschaft bedeutet ?
Finanzkräftige chinesische Firmen kaufen massenhaft deutsche innovative Firmen auf, um mit dem Markenlogo und dem deutschen "Know-How" riesige Gewinne abzuscheffeln. Die Chinesen zahlen gut - was scherrt es dann einem deutschen Manager wenn nebenbei mal 50.000 Arbeitsplätze vernichtet werden ? Hauptsache die Anleger sind zufrieden und die Provision liegt in einem siebenstelligen €uro Bereich.
Erwähnte ich eigentlich schon, dass Deutschland EXPORTWELTMEISTER (!!!) ist
Und nun " wagen" die Lokführer als erste den Aufstand ! Anstatt sich zu solidarisieren (...bye the way: der Grossteil der Pendler im Hamburger Verkehrsverbund unterstützen den Lokführerstreik !) versuchen hierzulande einige politische Kräfte die 30%ige Lohnforderung als "übertrieben und überheblich" darzustellen, um somit die Arbeiter und Angestellten gegenseitig aufzusticheln.
Ich behaupte nach wie vor, dass es den Lokführern überhaupt nicht um eine 30%ige Lohnerhöhung geht - die wollen einen eigenen Tarifvertrag, um künftig nicht auf die verlogenen Tarifgespräche der gleichgeschalteten Gewerkschaften angewiesen zu sein.
Dieses Ansinnen unterstütze ich. Ich selbst arbeite an drei von vier Wochenenden im Monat (= 6-Tage-Woche).
Ich darf (!) nicht streiken - lediglich in meiner Freizeit demonstrieren. Die Lokführer machen mir Hoffnung...
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"Neue Besen kehren gut - aber die Alten wissen, wo der Dreck steckt !"
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15.11.2007, 14:42
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Goldfinger
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Registriert seit: 30.11.2006
Ort: im Rheinland
Beiträge: 5.977
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ich finds einfach nur gut das sich endlich mal eine Gewerkschaft wieder was zutraut.
Die Zeit des Kuschens vor den Großkonzernen wird hoffentlich langsam mal zu Ende gehen.
Jahrzehnte lang hat man sich doch keine Gewerkschaft mehr zugetraut um und für ihre Arbeitnehmer einzustehen.
Wenn ich dagegen die Großgewerkschaft Verdi beim Einzelhandel sehe........da steigen der Reihe nach die "Großen" aus den Tarifverträgen aus und verarschen ihre Angestellte mit Auslagerungen in Servicegesellschaften. (Metro und Co lassen schön grüßen) Mal sehen wann hier das Faß zu überlaufen kommt.
Der große Knall kommt erst noch 
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Wenn man sich selber nicht schlau macht wird mans nimmer.
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15.11.2007, 15:39
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Mensch
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Registriert seit: 20.11.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 15.308
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Heute hat die Arbeitgeberseite die "GDL" auf 5 Millionen Euro Schadenersatz verklagt.
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