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Dies & Das Hier kann über aktuelle Ereignisse diskutiert werden oder über Dinge, die ansonsten interessieren. Jeder kann Diskussionen eröffnen oder sich daran beteiligen. Privatgespräche bitte ausschließlich im 'Stammtisch' führen.

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  #1  
Alt 13.03.2009, 15:29
Benutzerbild von cebolon
cebolon cebolon ist offline
Revoluzzer
 
Registriert seit: 14.12.2006
Ort: Mittelfranken
Beiträge: 363
Standard

Wie immer nach solchen Gräueltaten folgt unweigerlich der Ruf nach schärferen Gesetzen. Dazu wäre aber Voraussetzung, dass man Kenntnis vom bisher geltenden Gesetz hat. Oft liegt es ja nicht am Gesetz selbst sondern an seiner Umsetzung. Ich kenne das Waffengesetz nicht, aber wie bisher bekannt wurde, ist die Aufbewahrungsmodalität eindeutig geregelt, nicht aber die Örtlichkeit der Aufbewahrung.
Nun wird wie schon nach Erfurt ein Verbot gefordert, welches eine Aufbewahrung in den eigenen vier Wänden untersagt. Die Sportschützenlobbyisten argumentieren gegen eine solche Bestimmung u.a. damit, dass solche Straftaten ja nur zu einem ganz geringen Prozentsatz von legalen Waffenbesitzern begangen werden.
Mit diesem Argument kommt man vor allem bei den Opfern und deren Angehörigen ganz groß raus. Wenn durch dieses Verbot die Auslöschung auch nur eines Menschenlebens hätte verhindert werden können, ist mir doch so eine Statistik sch ..... egal. Und das wäre im aktuellen wohl der Fall gewesen. Mir erschließt sich nicht, warum es Sportschützen als Strafe empfinden, ihr "Sport"gerät nicht zuhause aufbewahren zu dürfen?

Nicht aus bleiben natürlich auch die Debatten um diese Computerkillerspiele. Ich muss zugeben, mangels Interesse kein einziges dieser Spiele genau zu kennen, geschweige denn je gespielt zu haben - bin eben ein Vertreter dieser konservativen Großvatergeneration, die es vorzieht, analog ihrer Jugendzeit im Familien- oder Freundeskreis Strategiespiele live auf dem Spielbrett zu spielen. Selbst da gab es mal einen Eklat: die Schöpfer des Spieles "Risiko" (gibt es glaube ich immer noch) mussten in den AufgabensteIlungen die Terminologie ändern - statt "erobern" musste man nun die gegnerischen Länder "befreien". Wirkt natürlich antiquiert und lächerlich, wenn man bedenkt, dass dies alles unter Mithilfe dreier Würfel zu geschehen hatte.
Die Reaktion der Egoshooter-Generation zeigt mir, dass ein etwaiges Verbot von CounterStrike und Ähnlichem für Jugendliche nahezu den Untergang der abendländischen Kultur bedeutet, da muss ich mich wohl neu positionieren.
Natürlich wird nicht jeder automatisch potentieller Täter, der sich an diesen Spielen belustigt. Aber labile Jugendliche, die ihren Weg noch nicht gefunden haben, sehe ich durch die latente Gewaltberieselung (nicht nur durch Computerspiele), gekoppelt mit mehr oder weniger hoher Erfolgsbestätigung schon gefährdet, dass sie ihre Hemmschwelle zur Gewaltbereitschaft in der Realität leichter überwinden - es muss ja nicht gleich ein Amoklauf sein.
Um nicht gänzlich missverstanden zu werden - die eigentlichen Wurzeln für die Fehlschaltung, die einen Jugendlichen zu so einer Tat fähig werden lassen, liegen mit hoher Wahrscheinlichkeit im zwischenmenschlichen Bereich, sei es nun Familie, Schule, Beruf oder Freundeskreis.
Sehr oft habe ich in den letzten 2 Tage gelesen, dass jetzt die Gesellschaft gefordert ist. Wer ist diese Gesellschaft? Ein Begriff, hinter dem sich jeder Einzelne verstecken kann? Gerade jetzt, wo jeder schaut, in der Wirtschaftskrise irgendwie auf der sicheren Seite seiner Existenz zu landen, wo zu lesen ist, dass jetzt manche gezwungen sind, auf ihren Dritt- oder Vierturlaub zu verzichten, jetzt, wo Humankapital rigoros nach brauchbar oder unbrauchbar sortiert wird, werden Außenseiter doch eher ausgegrenzt oder gehänselt denn integriert.
Vielen frommen Sprüchen werden wieder mal keine Taten folgen. Politiker können wieder mal ihre Betroffenheitsmienen an den Tag legen und jede Sondersendung bereichern.
Solange Unterstützung von Kapitalhaien im dreisteIligen Milliardenbereich wichtiger ist als z. B. die Ausstattung von Schulen mit ausreichend Lehrkräften, wird sich nichts ändern. Bei der jetzigen Form des Schulsystems hat das Psychopathentum Hochkonjunktur.
Bis zur nächsten Katastrophe!

Geändert von cebolon (13.03.2009 um 15:34 Uhr).
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  #2  
Alt 13.03.2009, 15:38
Fireglow86 Fireglow86 ist offline
Teenager
 
Registriert seit: 19.02.2007
Beiträge: 208
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Zitat:
Zitat von cebolon Beitrag anzeigen
... Mir erschließt sich nicht, warum es Sportschützen als Strafe empfinden, ihr "Sport"gerät nicht zuhause aufbewahren zu dürfen? ...
Ich denke viele betroffene Personen empfinden es nicht als Strafe, sondern zweifeln an der Umsetzbarkeit. Hierzu könnte ich jetzt meine bereits geschriebene Argumentation wiederholen. Aber nein, ich ergänze sie:

Wer lagert schon gerne Sportgeräte im Wert von mehreren tausend Euro in einem abgelegenen Vereinsheim, welches auch noch unbewacht ist um hinterher indirekt doch wieder dafür verantwortlich gemacht zu werden, wenn im Schützenverein mal was abhanden kommt?!
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  #3  
Alt 13.03.2009, 17:15
Benutzerbild von Michelino
Michelino Michelino ist offline
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Registriert seit: 26.12.2006
Ort: Winnenden
Beiträge: 1.211
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Zitat:
Zitat von cebolon Beitrag anzeigen
Solange Unterstützung von Kapitalhaien im dreisteIligen Milliardenbereich wichtiger ist als z. B. die Ausstattung von Schulen mit ausreichend Lehrkräften, wird sich nichts ändern. Bei der jetzigen Form des Schulsystems hat das Psychopathentum Hochkonjunktur.
Bis zur nächsten Katastrophe!
Genau mit diesen sinnfreien Haudrauf-Argumenten kommen wir nicht weiter.
Winnenden trauert weiter...
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  #4  
Alt 13.03.2009, 23:18
Benutzerbild von MAXX
MAXX MAXX ist offline
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Registriert seit: 29.11.2006
Ort: Frankfurt/M.
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Zitat:
Zitat von Michelino Beitrag anzeigen
Genau mit diesen sinnfreien Haudrauf-Argumenten kommen wir nicht weiter.
Winnenden trauert weiter...
Mit Trauern etwa?
__________________
SiegNatur !
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  #5  
Alt 14.03.2009, 02:39
lessi lessi ist offline
 
Registriert seit: 12.12.2006
Beiträge: 1.541
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hi

was ich möchte?

1. möchte ich , dass alle eltern ihre kinder unbesorgt in die schule schicken können.
2. möchte ich , dass dieser "amokläufer" öfter mal als "irrer", oder so, bezeichnet wird, weil er genau das ist.
3. möchte ich , dass die not und trauer und auch die wut , die der ausgeflippte mit seiner wahnsinnstat ausgelöst hat öfter thematisiert wird.
ganz, ganz vielleicht lässt der nächste irre von seinem vorhaben ab, wenn deutlich vor augen geführt wird, was er mit seiner tat ausgelöst hat.

das müsste doch möglich sein, ohne frau müller/meier/schulze auflagenfördernd vorzuführen
und zu verheizen.
mir erscheint es nur so, dass die praktizierte berichterstattung zu sehr täterorientiert ist.
da geht es zu häufig um opferanzahl, abgegebene schüsse, fluchtstrecke und ähnliches.
mich würde nicht wundern wenn unter www.amokläufer.international bereits diskutiert würde, was man alles hätte besser machen können.

ich möchte , dass viel deutlicher wird, dass so eine tat der komplette wahnsinn ist, von allen
total abgelehnt wird und not und elend auslöst.
ich möchte auch, dass thematisiert wird , wie die "täterfamilie"nach der tat leiden muss, weil sie von ihrem bis dahin existierenden umfeld ausgestossen wird.
ich möchte, dass in der berichterstattung irgendwas vorkommt, was den nächsten irren davon abhält seine tat zu begehen.

gruss, lessi
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  #6  
Alt 14.03.2009, 02:56
lessi lessi ist offline
 
Registriert seit: 12.12.2006
Beiträge: 1.541
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@ maxx

ich habe meinen beitrag um 0:30 begonnen und musste dann den pc verlassen.

kurzsichtig ist also die sichtweise sich mehr mit den opfern zu identifizieren?
klar gibt es jede menge gründe wieso das alles passsiert ist.
sicher gibt es eine ganze menge defizite in der gesellschaft, die gründe für das durchdrehen
liefern können.
deshalb hat der irre aber keine spur von anteilnahme verdient.
egal wie schlecht es einem geht, man darf einfach nicht loslaufen und wahllos leute
über den haufen schiessen.
der irre war der täter, opfer sind die , die jetzt trauern können und die betrauerten.
opfer sind die traumatisierten kinder und auch ältere menschen, die das gemetzel aus
nächster nähe mit ansehen mussten.
die müssen ihr ganzes leben damit klarkommen , dass vor ihren augen der freund/die freundin
regelrecht abgeknallt wurde in der eigentlich sicheren schule.

wie kann man eigentlich hoffen , dass sich sowas wiederholt?
egal aus welchem grund.

gruss, lessi
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  #7  
Alt 13.03.2009, 23:37
Benutzerbild von MAXX
MAXX MAXX ist offline
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Ort: Frankfurt/M.
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Zitat:
Zitat von cebolon Beitrag anzeigen
Gerade jetzt, wo jeder schaut, in der Wirtschaftskrise irgendwie auf der sicheren Seite seiner Existenz zu landen, wo zu lesen ist, dass jetzt manche gezwungen sind, auf ihren Dritt- oder Vierturlaub zu verzichten, jetzt, wo Humankapital rigoros nach brauchbar oder unbrauchbar sortiert wird, werden Außenseiter doch eher ausgegrenzt oder gehänselt denn integriert.[...]
Solange Unterstützung von Kapitalhaien im dreisteIligen Milliardenbereich wichtiger ist als z. B. die Ausstattung von Schulen mit ausreichend Lehrkräften, wird sich nichts ändern. Bei der jetzigen Form des Schulsystems hat das Psychopathentum Hochkonjunktur.
Bis zur nächsten Katastrophe!
Genau so ist es.
In Winnenden werden aktuell wohl die wenigsten dran denken ob sie die besseren Markenklamotten tragen als ihr Nachbar, ob das neue Handy jetzt die 93ste Funktion hat, ob der fehlende halbe Punkt zur 1 in Physik wirklich wichtig ist, und ob man den Unbekannten der beim einparken eine kleine Delle ins Nummernschild des eigenen Autos gefahren hat, anzeigen muß.
Leider werden die meisten Menschen erst in Katastrophenzeiten nachdenklich. Wer sowas ausserhalb solcher Zeiten warnend äussert/geäussert hat gilt als Fantast, Tagträumer, Schwarzmaler, linker Spinner (dem auch gerne mal die Nähe zu Kommunisten und Terroristen angedichtet wird).
Von diesem Standpunkt aus kann man eigentlich nur hoffen, dass sich solche Taten und Wirtschaftskrisen noch möglichst oft und schnell wiederholen, damit die ganzen Spinner und verblendeten Barbaren in Politik und Wirtschaft denen Profit, Besitz, Waffen, technische Spielereien -eben der ganze Mist der in den Händen von Menschen zu Neid, Mißgunst, Krankheit, Mord und Totschlag führt und einzelne wie Tim K. letztendlich sogar völlig verzweifelt ausrasten lässt- endlich zur Besinnung kommen.

...und auch auf die Gefahr hin, das da manch einer wieder kurzsichtig ein "es wird zu viel über die Täter und zu wenig über die Opfer nachgedacht" reininterpretieren wird: auch dieser Tim K. ist Opfer!
Und zwar nicht nur weil er tot ist, sondern weil seine Lage nicht erkannt bzw. einfach ignoriert wurde. Da haben Eltern, Freunde (wenn vorhanden), Mitschüler, Vereinskameraden, Lehrer, seine psychologischen Helfer schlicht versagt.
Der ist ja nicht morgens aufgewacht und hat gedacht: "Wow, ein geiler Tag um Amok zu laufen und sich hinterher zu erschießen". Diese Tat hat schließlich eine Historie und Entwicklung.
Gute N8, und träumt was Schönes.
__________________
SiegNatur !

Geändert von MAXX (14.03.2009 um 00:01 Uhr).
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  #8  
Alt 14.03.2009, 09:44
Benutzerbild von Michelino
Michelino Michelino ist offline
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Ort: Winnenden
Beiträge: 1.211
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Zitat:
Zitat von MAXX Beitrag anzeigen
auch dieser Tim K. ist Opfer!
Und zwar nicht nur weil er tot ist, sondern weil seine Lage nicht erkannt bzw. einfach ignoriert wurde. Da haben Eltern, Freunde (wenn vorhanden), Mitschüler, Vereinskameraden, Lehrer, seine psychologischen Helfer schlicht versagt.
Wie leicht ist es, weit weg vom Geschehen, theoretisierend mit dem Finger auf andere Menschen zu zeigen. Der eine schiebts immerhin noch darauf, dass zu wenig Geld für Lehrer etc. ausgegeben wird, der Maxx schwingt gleich die große Keule und verurteilt alle Bezugspersonen des Tim Kretschmer.
Mutter und Schwester Kretschmer sind hier bekannt und beliebt. Auch ihnen gilt hier unser Mitgefühl - wie können sie damit weiterleben?
Bei so einem Geschreibe überkommteneinen als mittelbar Betroffenen über die abgrundtiefe Trauer hinaus nochmals die Tränen.
Vielen Dank, lessi, für dein Posting, es gibt wohl die Wirklichkeit, wie sie hier gesehen wird, ziemlich exakt wieder.
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  #9  
Alt 14.03.2009, 17:43
Benutzerbild von dav-rocker
dav-rocker dav-rocker ist offline
Nasenbohrer
 
Registriert seit: 02.05.2007
Ort: Recklinghausen
Beiträge: 70
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Zitat:
Zitat von MAXX Beitrag anzeigen
Genau so ist es.

Leider werden die meisten Menschen erst in Katastrophenzeiten nachdenklich. Wer sowas ausserhalb solcher Zeiten warnend äussert/geäussert hat gilt als Fantast, Tagträumer, Schwarzmaler, linker Spinner (dem auch gerne mal die Nähe zu Kommunisten und Terroristen angedichtet wird).

.

Genauso ist es.

Egal wo man ist. Wnn man anfängt kritisch über die Welt oder Deutschland selbst zu reden, wird immer nur gesagt : Du hast ja recht, aber was soll ich denn alleine dagegen tun.
Natürlich die beste Antwort um sich aus der Affäre zu ziehn.
So war es schon im 3.Reich und so ist es heute, aber wehe es passiert was, dann wird wieder gesagt. " Ich hatte doch keine Ahnung"

Die letzten Jahre beschäftige ich mich sehr viel mit Ungerechtigkeit, sinnloses Morden von Tieren oder Neo Kapitalismus. Doch auch bei vielen dieser Dinge hören Menschen nicht hin. Genauso wie jetzt. Erst wenn etwas schlimmes passiert schenken die Menschen ihre Aufmerksamkeit.

An einem Tag im Jahr werden die Menschen zum Beispiel an das sinnlose Robben Schlachten aufmerksam gemacht. Und alle Welt ist empört. Doch ne Woche später ist es egal und Jennifer Lopez präsentiert ihre neue Pelzkollektion und wird gefeiert. Ironie Pur, oder ?

Im Afgahnistan und Irak Krieg wurden Tausende Zivilisten und Kinder von Amerikanischen Raketen getötet wegen ÖL. Doch ein Tag später schimpfen alle auf ei Terror Anschlag gegen Amerikaner. Die Armen Amerikaner, sie tun doch nur ihre Pflicht als Soldaten.

Und ach ja, die armen Menschen in Afrika, die haben ja nichts zu essen. Gleichzeitig werden in allen westlichen Ländern oder auch 1.Welt genannt tausende Tonnen Lebensmittel entsorgt mit der Begründung dass die Lebensmittel sonst zu teuer würden. " We feed the World"

Die Ironie begleitet uns Tag für Tag, doch wir sehen es nicht. Letzendlich wird sich garnichts ändern. Man kann sich glaube ich garnicht vorstellen was es bedeuten würde Waffengesetzt zu verschärfen oder Killerspiele zu verbieten oder gar die Horrorfilme. Es steckt einfach zu viel Geld dahinter.

Und leider passt das Sprichwort heutzutage besser als denn je : Geld regiert dei Welt.

Ich bin mal wieder total abgeschweift aber das passiert mir ständig.

Schaut euch mal ein paar Dokus an dann versteht ihr vielleicht was ich meine :

Earthlings, We feed the world, We make money, Unter falscher Flagge, Bowling for Columbine,
9/11, Sicko, Skinhead for Attitude.
__________________
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Zeit zum Ausruhen ist immer dann, wenn man keine Zeit dazu hat.
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  #10  
Alt 14.03.2009, 19:51
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MAXX MAXX ist offline
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@ michelino & lessi:
ich kann gar nicht erkennen, das wir unterschiedliche Ziele haben: nämlich das derartiges möglichst so selten wie möglich passiert.
Und das die Verwandten und Angehörigen des Täters ebenfalls Leidtragenden sind ist mir völlig klar. Ich mag mir z.B. gar nicht vorstellen, wie dem Vater -wenn er denn wirklich nachlässig mit der Aufbewahrung der Waffe war- zumute sein muß. Der wird sein Leben lang nicht mehr froh.

Allerdings versuche ich die Ursachen für solche Vorkommnisse zu erkennen und auch wenns unbequem ist, beim Namen zu nennen.
Trauern und Mitgefühl für die Opfer sind ja davon unabhängig.
Und das man jemand kurzerhand zum "Irren" und "Wahnsinnigen" erklärt, mag ja sogar seine Berechtigung haben, aber es ist nicht die Lösung für zukünftiges Verhindern derartiger Dinge. Diese Gründe für solche Taten sind nun mal nur zu erkennen, wenn man sich auch mit dem Umfeld von Tätern beschäftigt. Und das waren in dem Falle nun mal alle die, die von mir aufgezählt worden.
Dass die selber "Opfer" (im Sinne von falsch erzogen/falsche Wertvorstellungen erfahren) sind, ist durchaus möglich.

Ich will mal an einem heute erlebten Beispiel klar machen, was ich meine:
habe heute einen Job in einem Autohaus, das zum Stuttgarter Sternchenkonzern gehört.
Mama und Papa sitzen über anderthalb Stunden im Verkaufsgespräch. Und die lieben Kleinen (ca. 4 und 5 Jahre alt) terrorisieren den Laden. Anderen Kindern werden die Spielzeuge weggenommen, die Sitzgelegenheiten werden mit Kuchenresten und Limo bekleckert, soviele wie möglich Luftballons müssen dran glauben und einem anderen Kunden wird ständig versucht ein Bein zu stellen. Die Krönung dann nach ungefähr fast 2 Stunden. Einer der zwei rennt beim Streit um ein Give-Away der Firme ein Info- und Preisschild um, die Plastikauflage zerspringt und die Nobelkarosse daneben bekommt ne schöne Schramme ab.
Jetzt bemüht sich Papi endlich mal aufzustehen, hinzugehen und folgenden Text abzulassen: "Na, haste es jetzt wenigstens gelernt? Setz dich da hin."(deutet auf die Malecke) und geht wieder Autokaufen.
Ich hätte den Typen am liebsten geschüttelt, und gefragt ob er es jetzt wenigstens gelernt hat. Nämlich das seine Kinder mehr Aufmerksamkeit (und aufsicht) benötigen, und die Unversehrtheit von andern Kunden/Kindern wichtiger ist als sein Schei+++autokauf.
Unnötig drauf hinzuweiesen, dass nach ca. 5 Minuten das Theater weiterging.

Alle haben es mitbekommen; wie mir der Verkäufer abends sagte er auch.
Aber alle haben das Maul gehalten; das gesamte Verkaufspersonal weil man Kunden nicht verprellt und um die Provision nicht zu gefährden, Mami und Papi weil ihnen das neue Auto wichtiger war als die eigenen Kinder.
Schöne Welt! Und Mama und Papa haben das vermutlich von ihren Eltern gelernt usw usw. und die kleinen Racker werden dieses Verhalten wahrscheinlich an ihre Kinder weitergeben. Ich nenn das generationenübergreifendes Opfertum weil man sich mehr den materiellen Dingen statt seiner Kinder widmet.
__________________
SiegNatur !

Geändert von MAXX (14.03.2009 um 22:16 Uhr).
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